Therapie mit dem radioaktiven Edelgas Radon
Radon fördert den natürlichen Heilungsprozess
Eine Therapie mit einem radioaktiven Edelgas? So unvorstellbar das klingt, so ist es dennoch wahr. Bereits an mehreren Orten in Europa gibt es Therapiezentren, in denen das Edelgas Radon erfolgreich als natürliches Heilmittel verwendet wird. In Salzburg etwa den Gasteiner Heilstollen.
SALZBURG. Was ist Radon? Ein radioaktives Edelgas, das eine sehr hohe Dichte hat, farb-, geruch- und geschmacklos ist, sich nicht bindet und durch den Zerfall von Uran entsteht. In granit- und gneishaltigen Gebieten kommt es vermehrt vor, wie etwa im Gasteinertal. Da es aber mit anderen Elementen kaum chemische Verbindungen eingeht ist es dadurch sehr mobil und kommt fast überall auf der Welt vor.
Therapie mit dem radioaktiven Edelgas
Zwar kann Radon bei einer hohen Dosis für Lungenerkrankungen (Lungenkrebs) mitverantwortlich sein, doch hat das Edelgas auch eine therapeutische Wirkung. Diese Heilwirkung geht in das 14. Jahrhundert nach Christus zurück. Also seit über 600 Jahren weiß man von der therapeutischen Fähigkeit von Radon. Durch eine niedrig dosierte Strahlung regt es Zellen im Körper an, sich selber zu reparieren. Über die Atemwege und die Haut nimmt der Mensch Radon auf und es setzt dabei eine milde Alphastrahlung im Körper frei. Diese Strahlung aktiviert einen speziellen Botenstoff, der chronische Entzündungen oder Schmerzen reduziert und den natürlichen Heilungsprozess fördert. Dabei stabilisiert sich das Immunsystem des Körpers. Das Radon hat eine biologische Halbwertszeit von 20 Minuten, dies bedeutet nach diesem Zeitraum ist der Gehalt des Stoffes durch biologische Prozesse auf die Hälfte abgesunken.
Morbus Bechterew, Rheumatoide Arthritis
Schmerzlindernd fungiert das Radon bei chronischen Schmerzen und Entzündungen, bei Immunerkrankungen, aber auch bei Morbus Bechterew oder bei Rheumatoide Arthritis. Diese schmerzlindernden Zustände halten über einen längeren Zeitraum – laut Experten bis zu neun Monaten - an.
Es gibt eine Vielzahl an Therapien. Unter anderem in einem Heilstollen. Dort bewirkt das Zusammenspiel von Wärme, Luftfeuchtigkeit und Radon bei einer Vielzahl von Erkrankungen eine langanhaltende Schmerzlinderung, die bis zur Schmerzfreiheit führen kann. Andere Therapiemethoden sind unter anderem das Dunstbad oder das Thermalwasser – das mit einem für den Körper optimalen Radongehalt angereichert ist.
Kontraindikationen
Vergessen darf man aber auch nicht auf die Kontraindikationen. Bertram Hölzl, leitender Arzt des Gasteiner Heilstollens rät bei einer Schwangerschaft, bei schweren, akuten Infekten und auch bei schweren Herz- und Nierenerkrankungen von einer Radontherapie ab. Ebenfalls bei Patienten mit einer Krebserkrankung, bei denen noch kein Jahr nach der abgeschlossenen Therapie vergangen ist.
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