Die tückische Lungenkrankheit COPD
Sauerstofftankstellen für COPD-Patienten
400.000 Menschen leiden österreichweit an der tückischen Lungenkrankheit COPD. Viele Patienten brauchen zum Atmen medizinischen Sauerstoff, der aus mobilen Tanks über die Nase verabreicht wird. Die österreichischen Apotheken haben bundesweit bereits 39 Sauerstofftankstellen eingerichtet, zwei in Salzburg.
SALZBURG. Die Weltgesundheitsorganisation erwartet, dass die Lungenkrankheit COPD (Chronic Obstructive Pulmonary Disease) bis 2030 die dritthäufigste Todesursache sein wird. In Österreich leiden 400.000 Menschen an der tückischen Lungenkrankheit. COPD ist die Abkürzung für eine chronische Atemwegserkrankung. Sie äußert sich durch chronischen Husten, häufige Schleimbildung und Atemnot. Die chronische Entzündung greift dabei die Lungenstruktur an, sodass die feinen Lungenbläschen, die den Sauerstoff in den Körper aufnehmen, zerstört werden. Zum Leben wird aber von allen Organen Sauerstoff benötigt, daher kommt es im Lauf der Erkrankung ohne Behandlung auch zu schweren Folgeschäden an allen Organen, wodurch sich die Lebenserwartung verkürzen kann. "Was in der Regel mit Atemnot beginnt, beeinflusst das Leben immer stärker. COPD führt sehr oft, insbesondere wenn sie nicht rechtzeitig oder nicht angemessen behandelt wird, zu persönlichem Leid, Depressionen, reduzierter Mobilität, schlechterer Lebensqualität und verkürzter Lebenserwartung“, erklärt Otto Spranger, Sprecher der Österreichischen Lungenunion.
Therapie der Lungenkrankheit
Da COPD als chronische Erkrankung nicht heilbar ist, aber behandelbar, ist das Behandlungsziel, das Fortschreiten der Erkrankung zu mindern oder aufzuhalten und damit die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. Mittels inhalierbarer Medikamente (Inhalatoren), die vom Lungenfacharzt verschrieben werden, erfolgt die Behandlung. Um Folgeschäden zu vermeiden, ist eine Früherkennung immens wichtig.
Fast normale körperliche Betätigung möglich
„Medizinischer Sauerstoff ist ein Arzneimittel und unterliegt deshalb strengsten Sicherheits- und Qualitätsauflagen. Von der Herstellung über die Qualitätssicherung bis zur Logistik ist die Handhabe mit einem sehr großen Aufwand verbunden, bis der Sauerstofftank bei uns in der Apotheke den Kunden zur Verfügung steht,“ so Gerhard Kobinger, Präsidiumsmitglied der Österreichischen Apothekerkammer. Denn ab einem gewissen Stadium brauchen manche Patienten reinen Sauerstoff. Unter der dauerhaften Gabe von Sauerstoff kommt es zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit, bisweilen sind sogar fast normale körperliche Betätigungen möglich. Durch vermehrte Bewegung wird ebenfalls der Abbau der Muskulatur vermieden.
Die Übertragung funktioniert über Flüssigsauerstoff oder einen elektrischen Sauerstoffkonzentrator, der den Körper mit zusätzlichem Sauerstoff per Nasenmaske oder -brille versorgt. Damit die COPD-Sauerstofftherapie Wirkung zeigt, sollte die Versorgung bestenfalls rund um die Uhr, mindestens aber 16 Stunden pro Tag durchgeführt werden.
Sauerstofftankstellen in Salzburg
In 39 Apotheken österreichweit sind Sauerstofftankstellen zu finden. Zwei davon in Salzburg, zum Einen in der Borromäus-Apotheke, in der Gaisbergstraße 20 in Salzburg. Zum Anderen in der Pinzgau-Apotheke, in der Leoganger Straße 39 in Saalfelden. "Die Apotheken eignen sich hervorragend als Sauerstofftankstellen. Dort treffen Ort der Befüllung und fachliche Expertise der Apotheker aufeinander“, versichert Kobinger. Die Patienten werden in der Regel in ihren eigenen vier Wänden mit einem großen Sauerstofftank versorgt. Für Tätigkeiten im Freien wird aber ein tragbares Sauerstoffgerät verwendet und deren Tanks müssen aufgrund der geringen Kapazität regelmäßig nachgefüllt werden, wie bei den Sauerstofftankstellen in den verschiedenen Apotheken österreichweit.
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