Kritik an Kika/Leiner Schließungen
Arbeiterkammer warnt auch Konsumenten

- AK-Präsident Peter Eder sieht die derzeitigen Schließungen als sehr problematisch an. Wieder einmal hätte ein Investor noch schnell die Vermögenswerte in die eigene Tasche gesteckt, damit sich nun die Öffentlichkeit um die Verluste kümmern darf.
- Foto: Neumayr
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Nachdem sich heute Vormittag bereits die Gewerkschaft GPA zu den KIKA/Leiner Schließungen scharf zu Wort meldete, übt nun auch die Arbeiterkammer Kritik. Gerade in solchen Fällen müsse der Gesetzgeber aktiv werden.
SALZBURG, St. JOHANN IM PONGAU, SAALFELDEN. „Wieder einmal setzt sich ein Großinvestor über jegliche soziale und gesellschaftliche Verantwortung hinweg. Dieses Rosinenpicken bei Unternehmensverkäufen muss der Gesetzgeber künftig unterbinden!“ so AK-Präsident Peter Eder. Er ist auch als ÖGB-Landesvorsitzender tätig und wittert gerade im Umgang mit der Belegschaft eine „himmelsschreiende Ungerechtigkeit". Weiters warnt er auch die Konsumenten. Im Falle einer Insolvenz könnten sowohl gekaufte Gutscheine als auch Anzahlungen nicht mehr sicher sein.
„Rosinenpicken bei Unternehmensverkäufen"
„Die Grundstücke gewinnbringend verkauft, das Schicksal der Belegschaft den Steuerzahler:innen umgehängt und die Kund:innen verunsichert“, so das Resümee des AK-Präsidenten Peter Eder zur derzeitigen Situation bei Kika/Leiner. Er ortet bei den jüngsten Entwicklungen ein problematisches Rosinenpicken bei Unternehmensverkäufen.

- In ganz Österreich werden insgesamt 21 Standorte von Kika/Leiner Opfer des Sparkurses des neuen Eigentümers. Zwei trifft es in Salzburg, nämlich jene in Saalfelden und St. Johann.
- Foto: Symbolbild: Franz Neumayr
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Vor allem sei sehr problematisch, dass eben ein Großinvestor wie die SIGNA Holding den Erlös von Grundstücksverkäufen in die eigene Tasche stecke und sich die Allgemeinheit dann um die Verluste kümmern dürfe. Diese hatte erst vor einer Woche das Unternehmen verkauft und als "sehr gutes Investment" bezeichnet.
„Vermögenswerte kommen in private Hand, Verluste müssen hingegen von den Arbeitnehmer:innen und Steuerzahler:innen geschultert werden – das muss künftig gesetzlich verhindert werden!“
Peter Eder, Präsident Arbeiterkammer Salzburg
Konsumenten seien gewarnt
Ähnlich wie GPA Landesgeschäftsführer Michael Huber kritisiert AK-Präsident Peter Eder die Standortschließungen und Entlassungen bei Kika/Leiner als "Turbo-Kapitalismus". Abgesehen von den 84 Kika Mitarbeitenden, die in St. Johann und Saalfelden ihre Jobs verlieren, sollten auch Konsumentinnen und Konsumenten auf der Hut sein. Denn im Falle einer Insolvenz des Unternehmens könnten sowohl gekaufte Gutscheine ihre Gültigkeit verlieren als auch bereits geleistete Anzahlungen sich in Luft auflösen.

- Dunkle Wolken ziehen aktuell über dem "Kika/Leiner"-Konzern auf. Die Filialen in St. Johann und Saalfelden müssen Ende Juli schließen.
- Foto: Symbolbild: Franz Neumayr
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