Kultur
Haus der Natur gibt von Nazis gestohlene Objekte an Polen zurück

- Sammlungsleiter Robert Lindner in der säugetierkundlichen Sammlung
- Foto: Haus der Natur/Simmerstatter
- hochgeladen von Lisa Gold
Das Salzburger Haus der Natur gibt heute Mittwoch an Polen von Nazis gestohlene Objekte zurück, vor allem Bücher und Tierpräperate. Geraubt hat sie der Gründer des Museums, Eduard Paul Tratz, ein ranghoher Nationalsozialist, SS-Offizier und direkter Berater von SS-Reichsführer Heinrich Himmler.
SALZBURG. Ein Schimpansenfell, 17 Vogelpräparate, 16 Knochenpräparate, zwei Jagdtrophäen und 47 Bücher kehren jetzt an ihren ursprünglichen Besitzer, an das Museum und Institut für Zoologie der Polnischen Akademie zurück. Ausgewählt hat diese Objekte das Haus der Natur in Zusammenarbeit mit polnischen Vertretern, sagt der Projektleiter und Direktor des Salzburger Museums, Robert Lindner: „Es ist klar, was unrecht ist, darf nicht sein und was uns nicht gehört, soll auch nicht im Haus der Natur sein“.
Krakau ähnlich gelagerter Fall
Geraubt hat die Objekte 1939 der Gründer des Hauses der Natur, Eduard Paul Tratz bei einer Aktion des „SS-Ahnenerbes“. 1946 hat das Haus der Natur bereits Objekte an Polen zurückgegeben. Jetzt werden die letzten Altlasten restituiert, sagt Lindner: „Es gibt noch einen ähnlich gelagerten Fall in einem anderen Museum in Krakau. Da sind die Kollegen informiert und haben alle Unterlagen. Noch konnten wir das nicht abschließend behandeln“.
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