EU-Vorschlag zu Fahrtauglichkeits-Tests
Klares "Nein" vom Seniorenbeirat
Eines der aktuellen Themen bei der Seniorenbeirats-Tagung am vergangenen Mittwoch (27. September) war der EU-Vorschlag zu Fahrtauglichkeits-Test und einem Ablaufdatum des Führerscheins ab einem gewissen Alter. Vom Seniorenbeirat dazu ein klares "Nein".
SALZBURG. Bei der gestrigen Tagung im Chiemseehof befasste sich der Seniorinnen- und Seniorenbeirat mit den aktuellen Themen der älteren Generationen im Bundesland. So auch mit dem EU-Vorschlag zur unionsweiten Führerschein-Reform.
Da die Europäische Union es sich zum erklärten Ziel gemacht hat, die Anzahl der Toten und Schwerverletzten im Straßenverkehr bis zum Jahr 2030 um 50 Prozent zu verringern und bis 2050 gänzlich auf Null zu bringen, sollen sich ältere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer künftig regelmäßig Fahrttauglichkeits-Tests unterziehen.
Die Antwort des Seniorenbeirats dazu: Ein klares "Nein".
"Die Fahrtauglichkeit lässt sich nicht an einem bestimmten Alter festmachen, sondern hängt vielmehr vom allgemeinen Gesundheitszustand, der Fahrpraxis und der geistigen Fitness ab. Daher treten wir entschieden gegen Alterslimits und verkürzte Gültigkeitsdauer beim Führerschein ein."
Andrea Eder-Gitschthaler, Vorsitzende des Seniorenbeirats
Mobilität im Alter sichern
Mobilität bedeutet Lebensqualität, Selbstbestimmung und Unabhängigkeit, vor allem für Seniorinnen und Senioren in den ländlicheren Regionen.
Auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Marlene Svazek lehnt eine Verkürzung der Gültigkeitsdauer und Alterslimits bei Führerscheinen ab: "Der Vorschlag der EU-Kommission stellt Seniorinnen und Senioren unter Generalverdacht. Eine Altersdiskriminierung lehnen wir strikt ab." Was es jedoch laut Svazek dringend bräuchte, wären Maßnahmen, um die Mobilität und Verkehrsteilnahme von Menschen auch im Alter zu sichern.
Was macht ein Seniorenbeirat?
Die Aufgabe des Seniorinnen- und Seniorenbeirats, der seit 2020 zusammenkommt, besteht darin, ein regelmäßiges Gesprächsforum zwischen der Landespolitik und Vertretern der älteren Generation zu bieten, um ihre Interessen besser in die politische Entscheidungsfindung einfließen zu lassen.
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