Gänsehautsalon in der Blauen Gans
Wie geht es jetzt weiter, Herr Landeshauptmann?

Andreas Gfrerer stellt dem Landeshauptmann von Salzburg, Wilfried Haslauer, gleich zu Beginn des Gänsehautsalons die Gretchenfrage: "Wie geht es jetzt weiter, Herr Landeshauptmann?" (v.l.)  | Foto: wildbild / Günter Freund
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  • Andreas Gfrerer stellt dem Landeshauptmann von Salzburg, Wilfried Haslauer, gleich zu Beginn des Gänsehautsalons die Gretchenfrage: "Wie geht es jetzt weiter, Herr Landeshauptmann?" (v.l.)
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Das neues Gesprächsformat  "Der Gänsehaut-Salon" der Blauen Gans geht in die dritte Runde. Hochkarätige Gäste stehen Andreas Gfrerer dabei Rede und Antwort. Dieses mal begrüßt der Hausher den Landeshauptmann von Salzburg Wilfried Haslauer und stellt ihm die Frage: "Wie geht es jetzt weiter, Herr Landeshauptmann?"

SALZBURG. Das Gesprächsformat Der Gänsehaut-Salon in der Blauen Gans geht in die dritte Runde. Die Dialogserie soll in einer unübersichtlichen Zeit Orientierung bieten. Hochkarätige Gäste stehen dabei dem Gastgeber Andreas Gfrerer Rede und Antwort.

"COVID-19 ist radikal in unser Leben eingedrungen. Das Virus hat vieles auf den Prüfstand gestellt und so manchen Lebensplan in wenigen Tagen über den Haufen geworfen", so Andreas Gfrerer und weiter: "Die Fragen unserer Zeit sind drängend und verlangen nach Antworten aus verschiedenen Richtungen."

Daher stellt er gleich zu Beginn dem Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer die Frage:

"Wie geht es jetzt weiter, Herr Landeshauptmann?" 

Der Gänsehautsalon ist eine Gesprächsserie. Die bisherigen Gäste waren der Journalist Michael Fleischhacker, der Unternehmensberater Wilfried Reiter, Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Als nächste Gesprächspartnerin empfängt Andreas Gfrerer die Indentantin von Jazz & the City Tina Heine. | Foto: wildbild / Günter Freund
  • Der Gänsehautsalon ist eine Gesprächsserie. Die bisherigen Gäste waren der Journalist Michael Fleischhacker, der Unternehmensberater Wilfried Reiter, Landeshauptmann Wilfried Haslauer. Als nächste Gesprächspartnerin empfängt Andreas Gfrerer die Indentantin von Jazz & the City Tina Heine.
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Kultur ist wie die Luft zum Atmen

Während International Kulturveranstaltungen sehr zögerlich aufgegriffen werden, hat man sich in Salzburg entschlossen, die Salzburger Festspiele durchzuführen. Nach den erfolgten Lockerungen werden die Salzburger Festspiele 90 von geplanten 200 Veranstaltungen durchführen. In ihrem Dialog gingen Gfrerer und Haslauer näher auf die Entscheidungsgrundlage und die bedeutende Stellung der Kultur jenseits der wirtschaftlichen Erfordernisse ein.

"Es bestand Anfangs keine Planungssicherheit und man "tastete" sich vierzehn-Tage Weise an den festgelegten Zeitpunkt am 25. Mai, als Entscheidungstag heran. Es wurde ein Stufenplan für die Veranstaltungen erarbeitet, der von der Bundesregierung in Grundzügen für aufgegriffen wurde," so Haslauer.

Kurzfristig bestand sogar die Überlegung, die Festspiele nur an einem einzigen Tag, dem 22. August 2020, dem 100. Geburtstag der Festspiele, durchzuführen. Von dieser Idee rückte man aber infolge der positiven Entwicklungen des Pandemie-Verlaufes wieder ab. Eine Überlegung, die in die Entscheidungen hineinspielte, waren die zu erwartenden Gehaltsforderungen der engagierten Künstler, wenn die Festspiele willkürlich abgesagt worden wären. 

Kleine Festspiele sind teuerer als Große

In seinen Ausführungen machte der Landeshauptmann auf einen Punkt aufmerksam, der in der öffentlichen Diskussion normalerweise untergeht:

"Kleine Festspiele sind unvergleichlich teurer als Große und kosten mehr Geld. Die Konfiguration die jetzt durchgeführt wird, kostet um Dreizehn Millionen Euro mehr als die ursprünglich geplanten Aufführungen," erklärt Haslauer. Die Beweggründe die Festspiele dennoch durchzuführen, gehen aber weit über diese monetären Voraussetzungen hinaus. Sie müssen als Signal von Öffnung und Zuversicht angesehen werden und das wir nicht aufgeben.  

"Salzburg ohne Kultur ist unvorstellbar. Es ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Keine Stadt und kein Land weltweit ist so mit Kultur verbunden wie Salzburg. Um das Aufzugeben, auch unter allen Schwierigkeiten, bei allen Risiken und der Gratwanderung, wäre es eine Selbstaufgabe unserer Gesellschaft gewesen, die Festspiele nicht durchzuführen.
  • "Salzburg ohne Kultur ist unvorstellbar. Es ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Keine Stadt und kein Land weltweit ist so mit Kultur verbunden wie Salzburg. Um das Aufzugeben, auch unter allen Schwierigkeiten, bei allen Risiken und der Gratwanderung, wäre es eine Selbstaufgabe unserer Gesellschaft gewesen, die Festspiele nicht durchzuführen.
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In diesem Zusammenhang wird die Veranstaltung "Zwischenräume" vom 16. - 23. Juli in der Altstadt auf betreiben des Landeshauptmanns den Festspielen vor angesetzt.  Dabei wird an zehn Tagen die Altstadt zur Bühne für Kunstschaffende aller Genres. Rund 100 Aufführungen finden bei freiem Eintritt in örtlichen und zeitlichen Zwischenräumen in Salzburg statt und bieten Einheimischen und Stadtbesuchern ein vielfältiges Programm rund um Musik, Theater, Literatur, Performance- und Installations-Kunst. Für den Landeshauptmann ist die Kultur essentiell im Selbstverständnis der Salzburger Bevölkerung. Daher der Entschluss, die Festspiele abzuhalten.

"Salzburg ohne Kultur ist unvorstellbar. Es ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Keine Stadt und kein Land weltweit ist so mit Kultur verbunden wie Salzburg. Um das Aufzugeben, auch unter allen Schwierigkeiten, bei allen Risiken und der Gratwanderung, wäre es eine Selbstaufgabe unserer Gesellschaft gewesen, die Festspiele nicht durchzuführen.

Für Haslauer ist die Kultur in unserer Gemeinschaft wie die Luft zum Atmen notwendig.

Blick zurück und nach vorne

Corona wird in den kommenden Monaten das bestimmende Thema bleiben.

"Eines muss uns bewusst sein: es ist noch nicht vorbei. - Es hat sich gezeigt, das wir wichtige Schlüsselbetriebe zur Aufrechterhaltung unserer Infrastruktur nicht aus der Hand geben dürfen", so der Landeshauptmann. "Bereits bezahlte Schutzausrüstung wurde in europäischen Staaten entweder zurückgehalten oder gar beschlagnahmt."

Das hier auf europäischer Ebene Handlungsbedarf gegeben ist, steht für Haslauer ausser Zweifel. In der nächsten Zeit sind wichtige organisatorische und finanzielle Fragen über Entschädigungen und Organisationsstrukturen zu beantworten.

"Dazu gehört auch das Bundesheer. Es ist da wenn wir es brauchen," so Haslauer. 

Landeshauptmann Haslauer gibt ein klares Bekenntnis zum Bundesheer: "Unser Bundesheer ist da, wenn wir es brauchen".
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Infrastrukturbündelung
Für LH Haslauer ist eine wichtige Lehre aus der Krise, daß die regionale Wirtschaft in Zukunft gestärkt werden soll und unabhängiger von internationalen Verknüpfungen werden muss. Dabei ist aber die Zusammenarbeit aller Bundesländer von entscheidender Bedeutung, da Salzburg für die Aufrechterhaltung der benötigten Infrastruktur alleine zu klein sei.

Gänsehautsalon 2020: Vorbild sind die philosophischen und literarischen Salons des 18. und 19. Jahrhunderts. Dort trafen sich Denker, Dichter, Politiker, Wissenschaftler und Künstler, um über Themen zu reden, die von gesellschaftlichem, politischem oder kulturellem Interesse waren. | Foto: wildbild / Günter Freund
  • Gänsehautsalon 2020: Vorbild sind die philosophischen und literarischen Salons des 18. und 19. Jahrhunderts. Dort trafen sich Denker, Dichter, Politiker, Wissenschaftler und Künstler, um über Themen zu reden, die von gesellschaftlichem, politischem oder kulturellem Interesse waren.
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Die Idee des Gänsehaut-Salons

"Die Idee dazu ist während des "Shutdowns" entstanden. Ich habe gesehen, das bei den Menschen Gesprächsbedarf zu unserer jetzigen Zeit besteht", so Andreas Gfrerer zu seiner Idee.

Vorbild sind die philosophischen und literarischen Salons des 18. und 19. Jahrhunderts. Dort trafen sich Denker, Dichter, Politiker, Wissenschaftler und Künstler, um über Themen zu reden, die von gesellschaftlichem, politischem oder kulturellem Interesse waren. Die Termine sind auf der Homepage der Blauen Gans zu finden.

Gänsehautsalon 2020: Vorbild sind die philosophischen und literarischen Salons des 18. und 19. Jahrhunderts. Dort trafen sich Denker, Dichter, Politiker, Wissenschaftler und Künstler, um über Themen zu reden, die von gesellschaftlichem, politischem oder kulturellem Interesse waren. | Foto: wildbild / Günter Freund
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Mehr zum Thema

Nähere Infos zum Gänsehaus-Salon HIER
Andreas Gfrerer: Salzburger Grenzgänger: Kunstfreund, Vordenker, Hotelier HIER
Gänsehaut-Salon 2020, Michael Fleischhacker: Kritisch die Zeit betrachten HIER

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