Du möchtest dieses Profil zu deinen Favoriten hinzufügen?
Verpasse nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melde dich an, um neue Inhalte von Profilen und Bezirken zu deinen persönlichen Favoriten hinzufügen zu können.
Andreas Gfrerer ist in Salzburg kein Unbekannter. Der 48-jährige Salzburger ist kunstsinnig, kennt die Wurzeln der Gegenwart in der Vergangenheit und hat Mut zur Qualität in einer Zeit des Massengeschmacks. stadtNAH hat den Hotelier und Obmann des Altstadtverbandes zum Gespräch getroffen.
SALZBURG: Es war ein Telefonanruf, der ihn in San Francisco während seines Studiums erreichte, er müsse wieder nach Salzburg zurückkommen, um das verpachtete Hotel der Familie zu übernehmen. So begann 1997 für Andreas Gfrerer ein Arbeitsleben in seiner Heimatstadt, das er so nicht geplant hatte. Obwohl er in der Festspielstadt aufgewachsen ist und bereits in jungen Jahren durch seine Eltern mit Salzburgs Kultur in Berührung kam, war diese unverhoffte Rückkehr in seine Heimatstadt doch einschneidend.
"Wenn man in Südfrankreich, Italien und in den USA gelebt hat und aus einer Großstadt wieder zurückkommt in das Salzburg der 90er-Jahre, so ist das für einen jungen Menschen – ich war damals 26 Jahre – ein richtiger Kulturschock", sagt Andreas Gferer.
Andreas Gfrerer: Obmann des Salzburger Altstadtverbandes, Hotelier Arthotel Blaue Gans
Andreas Gfrerer begab sich anfangs auf die Suche nach den architektonischen und historischen Wurzeln des Hauses. Das war insofern doppelt wichtig, als sich das Haus zwar seit längerer Zeit in Familienbesitz befand, er aber erst eine Beziehung zu dem Gebäude aufbauen musste. Dass dabei der Mief vergangener Jahrhunderte abgestreift wurde und so architektonische Sünden der Vergangenheit korrigiert werden konnten, half auf dem Weg in eine gemeinsame Zukunft, der zum heutigen Arthotel Blaue Gans führte. Die Neukonzeption der Blauen Gans fiel in eine Zeit einer Aufbruchstimmung in Salzburg. Zur selben Zeit entstand das Museum der Moderne auf dem Mönchsberg. Gfrerer überlegt kurz und fügt nach einer Weile hinzu:
"Gerard Mortier war damals der Festspielintendant. Lebendige Diskussionen wurden geführt. Salzburg öffnete sich in dieser Zeit – wenn auch weniger als es manche wollten. Ich sehe die Kunst nach wie vor als eine Möglichkeit der Veränderung an. Nicht als Marketinginstrument. Hinzu kommt, dass ich mich gerne mit Kunst umgebe."
Vom Mexikano-Keller zu Jazz & The City
Obwohl der legendäre Mexicano-Keller unter Salzburgs Jazzlegende Adi Jüstel bereits Jahre vor Gfrerers Rückkehr geschlossen hatte, ließ der Jazz das Hotel Blaue Gans und mit ihm seinen Eigentümer nicht los. Im Nachlauf des Jazz-Herbst-Galas lud Andreas Gfrerer zu intimen Konzerten in sein Haus. In der Folge regte er weitere Gastronomen an, es ihm gleichzutun. Von Beginn an war es das Anliegen, die Salzburger mit dieser Veranstaltung länger in der Altstadt zu halten. Mit dieser Idee ging der Hotelier zur damaligen Altstadtverband-Geschäftsführerin Inga Horny.
"So kam es, dass ein professionelles Konzept mit allen veranstaltungsrechtlichen Erfordernissen erstellt wurde", erzählt Gfrerer die „Jazz & The City”-Geschichte. "Als glückliche Fügung kann man sehen, dass wir den zu früh verstorbenen Gerhard Eder, den wir über das Altstadtmarketing für ein Lichterkonzept zu Silvester 2005 engagiert hatten, für dieses Projekt gewinnen konnten. Gemeinsam mit Inga Horny hat er das Festival groß gemach, mittlerweile eine Erfolgsgeschichte. der Altstadt."
Gegenwärtig wird dieses beliebte Festival von Tina Heine geleitet. und weiterentwickelt. Innerhalb von fünf Tagen konnten 2019 auf 30 Bühnen 70 Konzerte besucht werden. Längst bleiben nicht nur Salzburger bei den Konzerten länger in der Altstadt und genießen den „Smooth“ der einzelnen Gigs.
Andreas Gfrerer wird in der Öffentlichkeit vielfach als bunter, kunstsinniger Unternehmer, der aber im entscheidenden Moment anschieben kann, angesehen. Auf die Frage von stadtNAH, wie er das selbst sehe, reagiert er wie schon zuvor: Nach einem Moment des Nachdenkens formuliert er eine präzise, wohlüberlegte Antwort:
"Das kommt wohl daher, dass ich in Zusammenhängen denken kann sowie Vernetzungen erkenne. Dadurch sehe ich relativ schnell ein Potential. Ich kann für Potentiale enorme Energien aufbringen und dabei sehr hartnäckig sein. Das mündet dann in Umsetzung. Mich interessiert die Veränderung! Ich bin in meinem Denken immer zukunftsbezogen. Vergangenheit interessiert mich im Sinne einer Aussage für eine zukünftige Entwicklung. Daraus kommt auch der Drang, immer etwas weiterzuentwickeln und Neues zu schaffen. Das Tolle ist: Je mehr man macht, desto mehr Anknüpfungspunkte entstehen dabei."
Als Gastgeber in seinem ArtHotel Blaue Gans und als engagierter Obmann des Altstadtverbandes gilt Andreas Gfrerer als ein innovativer Motor in Salzburgs Altstadt.
Jazz & the City: Altstadtobmann Andreas Gfrerer, Tina Heine (Indentantin), Harald Preuner (Bürgermeister)
Auf einen Blick
Andreas Gfrerer (*1971 in Salzburg) ist Ehemann, Vater, Hotelier im ArtHotel Blaue Gans und Obmann des Altstadtverbandes Salzburg. Er lebt und arbeitet in der Altstadt Salzburg. Sein bevorzugtes innerstädtisches Verkehrsmittel ist das Fahrrad.
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?
Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an
Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.