Einblicke in vier Sammlungen
Museum der Moderne Salzburg
Das Museum der Moderne Salzburg steht ein aufregendes Jahr bevor, mit zwei Jubiläen, die Anlass geben, einen Blick auf vier Sammlungen zu werfen.
Mit einer vierteiligen Serie von Sammlungsausstellungen feiert das Salzburger Museum der Moderne in diesem Jahr zwei Jubiläen: Vor 20 Jahren wurde der Standort auf dem Mönchsberg eröffnet, und vor zehn Jahren wurde die Kunstsammlung der Generali Foundation als Dauerleihgabe dem Haus übergeben. Dies war der Anlass, die Sammlungen unter einem neuen Blickwinkel zu betrachten, erklärte Direktor Harald Krejci bei einem Rundgang durch den ersten Teil der Ausstellung, der den Titel "Räume öffnen! Die Sammlungen" trägt.
Für Krejci steht dabei ein soziologischer Ansatz im Vordergrund. Er erläuterte, dass Raum durch Interaktion und Verhandlung zwischen Menschen entsteht. Der Ausstellungsrundgang beginnt daher mit Werken, die politische und persönliche Erinnerungen thematisieren. Hierbei sind Werke von Oskar Kokoschka und Radierungen von Käthe Kollwitz neben der neunteiligen Fotoarbeit "Restaging Monument" der kroatischen Künstlerin Luiza Margan zu sehen, die sich mit der Instrumentalisierung gesellschaftspolitischer Ideologien auseinandersetzt. Es ist erwähnenswert, dass das Museum der Moderne fast das gesamte druckgrafische Werk von Oskar Kokoschka besitzt, und die zwei Lithografien "Der Völkerfriede" und "Hausierer" erst kürzlich durch eine Schenkung der Galerie Welz Teil der Ausstellung wurden.
Weitere Ausstellungsbereiche widmen sich urbanen Lebenswelten, der Natur, geschlechtsspezifischen Rollenmustern und raumgreifenden, dreidimensionalen Kunstwerken. Hier hängen ausgewählte Werke bekannter Künstler wie Gustav Klimt, Egon Schiele, Günther Brus und Martha Jungwirth neben Arbeiten von weniger bekannten Künstlern. Margherita Spiluttinis Fotoarbeit "Die Firma" bietet mit 106 Schwarz-Weiß-Aufnahmen aller Mitarbeiter ein emotionales Porträt eines Familienbetriebs, während die aus Fiberglas gefertigten und bunt lackierten Pilze von Sylvie Fleury den "Entsorgungskalender. Den Atompark in Gorleben betreffend" eines 1963 gegründeten Künstlerkollektivs Werkstatt Rixdorfer Drucke kontrastieren.
Die vier Sammlungen - die eigenen Bestände, die Sammlung der Generali Foundation, die Fotosammlung des Bundes und die Sammlung Land Salzburg/Kunstförderung - sind sehr vielfältig, so Krejci. Gerade diese Vielfalt macht es jedoch spannend, diese Sammlungen unter gemeinsamen Themen neu zu betrachten. Im nächsten Teil der Ausstellungsreihe wird es um das Thema Spiel gehen. Um das Publikum weiterhin zu fesseln, werden die Präsentationen zur Mitte ihrer Laufzeit mit neuen Schwerpunkten umgestaltet.
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