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WERT-volles Lebensmittel – Welche Werte legst du dir auf den Teller?

Maria Fanninger: „Es braucht Rückgrat, um zu den eigenen Werten zu stehen.“  | Foto: Land schafft Leben
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Maria Fanninger vom Verein "Land schafft Leben" gibt Tipps zu bewusstem Lebensmittelkonsum und erklärt, warum es Rückgrat braucht, um durchgängig zu den eigenen Werten zu stehen.

SALZBURG. Wer kennt das nicht, man steht vor den Supermarktregalen und es türmen sich die Angebote. "Wer denkt dann darüber nach, dass man nicht nur kostbare Lebensmittel in den Einkaufswagen legt, sondern auch damit verbundene Werte und Überzeugungen?", fragt Maria Fanninger, vom Verein Land schafft Leben. Werte, die hinter Lebensmitteln stehen, können Tierwohl, Arbeitsbedingungen, Ökologie, Lebensraum-Erhaltung, regionale Wertschöpfung, Versorgungssicherheit, Qualität oder der Preis sein. "Für mich ist es essenziell, dass die Produkte tierwohl-gerecht, unter anständigen Arbeitsbedingungen sowie möglichst umweltschonend, regional und saisonal produziert wurden. Die Herstellungsbedingungen oder auch Lieferwege können wir als KonsumentInnen mit jedem Griff ins Regal selbst mitbestimmen. Wer kauft, vergibt damit einen Produktionsauftrag."

Die Doppelmoral im Supermarkt

"Der Philosoph Christian Dürnberger spricht im Podcast von 'Land schafft Leben' von unserer Doppelmoral: unsere persönliche Einstellung unterscheidet sich nämlich oft sehr stark von unserem Konsumverhalten. Im Alltag sprechen wir uns für Tierwohl aus, kaufen aber im Supermarkt die billig angebotene Wurst, ohne nachzufragen, ob das Tier meinen Werten entsprechend gehalten wurde", sagt Fanninger. Wenn man vor einer fünf Meter langen Wursttheke steht und nur zwei oder drei Bio-Wurstsorten angeboten bekommt, zeigt sich dieses Dilemma: Wenn niemand nach Bio-Wurst fragt, wird nicht mehr davon angeboten. 

"Warum geben wir Werte im Alltag vor und sind nicht durchgängig bis zum Einkaufswagerl? Ich glaube, dass vielen von uns gar nicht bewusst ist, dass Überzeugungen beim Einkaufen oft vor der Tür gelassen werden. Manche werden jetzt bestimmt sagen, dass es zu viel verlangt ist, sich darüber auch noch Gedanken zu machen. Dabei ist es in Wahrheit einfach – je klarer und bewusster wir uns unserer Werte sind, desto mehr spiegeln sich diese auf unserem Teller wider", sagt Fanninger.

Rückgrat beweisen

Dass werte-bewusstes Essen Rückgrat braucht, zeigt ein Beispiel aus Maria Fanningers Familie: "Mein zehnjähriger Sohn und ich entscheiden uns seit einigen Jahren bewusst dazu, auf Produkte eines bestimmten Herstellers zu verzichten, weil er nicht nach unseren Werten produziert. Nun stellt dieser Konzern auch beliebte Süßigkeiten her. Einmal schenkte eine Lehrerin meinem Sohn eine Schokolade jenes Herstellers. Als er das Logo sah, lehnte er dankend ab. Das war sicherlich nicht leicht für ihn. Es braucht Rückgrat, um durchgängig zu den eigenen Werten zu stehen", sagt Fanninger. "Aber nur so gestalten wir eine Welt, die unseren Werten entspricht." 

Im Podcast

Im Podcast „WER NICHTS WEISS, MUSS ALLES ESSEN“ warten Maria Fanninger und Hannes Royer mit spannenden Themen auf.
Heißer Tipp: #32 Tierwohl: Hunger auf Werte mit Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und dem Philosophen Christian Dürnberger.
Außerdem: Podcast #34 Isst wos g’scheits? – Skilegende Hans Knauß verrät, welche Werte ihm wichtig sind.
Ganz neu: einer, der wirklich Rückgrat hat: Thomas Strubreiter im Podcast #36, Züchter seltener Nutztierrassen.
Alle Podcasts findest du unter: www.landschafftleben.at/podcast

Maria Fanninger: „Es braucht Rückgrat, um zu den eigenen Werten zu stehen.“  | Foto: Land schafft Leben
Maria Fanninger im Gespräch über WERT-volle Lebensmittel und die Doppelmoral im Supermarkt  | Foto: Land schafft Leben
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