Rückkehr des Wolfs
Wolf ist nur im Märchen böse

Aktivist:innen des VGT mit Herdenschutzzaun heute bei einer Protestkundgebung bei der Salzburger Landesregierung.  | Foto: VGT.at
3Bilder
  • Aktivist:innen des VGT mit Herdenschutzzaun heute bei einer Protestkundgebung bei der Salzburger Landesregierung.
  • Foto: VGT.at
  • hochgeladen von Hans Kluger

Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN (VGT) hat mit einer Tierschutzaktion in Salzburg Aufmerksamkeit erregt. Tierschützer:innen zogen einen Herdenschutzzaun um den Sitz der Landeregierung.

Seit Monaten engagiert sich der VGT für den Schutz des Wolfes in Österreich. Heute waren 15 Aktivist:innen des VGT in der Stadt Salzburg, um in der Kaigasse im Stadtzentrum die Landesregierung mit einem echten Herdenschutzzaun symbolisch abzusperren. Einerseits, um der für das Thema zuständigen Landesrätin Marlene Svazek (FPÖ) einmal so einen Zaun zu zeigen. Andererseits, um die Natur und die Bevölkerung vor ihren, wie der VGT auf seiner Webseite schreibt „vorsätzlich rechtswidrigen und schädlichen Verordnungen zu schützen“.

Die ungewöhnliche Tierschutzaktion hat für Aufsehen gesorgt. Es ist noch nicht passiert, dass eine Landesrätin wegen ihrer Aktivitäten zu einem Thema symbolisch eingezäunt wurde.

Das Thema Wolf sorgt seit Monaten in Österreich für Schlagzeilen und teils heftige Auseinandersetzungen. Die Expert:innen sind sich allerdings einig: Der beste Schutz vor dem Wolf sind Herdenschutzzaun und Herdenschutzhunde zusammen mit einer Behirtung. Das ist auf jeder Alm möglich, wenn der Zaun als Nachtpferch errichtet wird. Dafür gäbe es 100 % Finanzierung aus Brüssel. Doch die Salzburger Landesregierung erlässt illegale Wolfsverordnungen und gibt Wölfe zum Abschuss frei, was die Nutztiere nur noch mehr gefährdet.

„Der Wolf ist für ein intaktes Ökosystem essenziell“, sagen die Tierschützer:innen vom VGT. Aus mehreren Gründen: 80 % des Waldes in Österreich sind durch einen Verbiss geschädigt, den der Wolf verhindern würde. Afrikanische Schweinepest und Tuberkulose in Hirschpopulationen könnte er in Schach halten, indem er die kranken oder an der Krankheit verstorbenen Tiere aufisst. Und selbst Menschenleben würde er retten: hunderte Verletzte und 3-4 Tote pro Jahr gibt es durch Autounfälle mit Wildtieren, die durch den Wolf um 25 % reduziert werden würden, wie eine amerikanische Studie zeigt.

Der VGT kritisiert die Salzburger Landesregierung in Person der Landesrätin Marlene Svazek scharf, wie auf der VGT Webseite zu lesen ist: „Doch die Salzburger Landesregierung setzt auf erneute Ausrottung. Und das zu Zeiten des durch den Menschen ausgelösten größten Artensterbens der Geschichte der Erde. Mit einer Mentalität gegenüber der Natur, die dem 19. Jahrhundert entspricht, erlässt Svazek eine Verordnung zur Wolfsausrottung, ohne jede Einspruchmöglichkeit von Umweltorganisationen, weil sie genau weiß, dass diese Verordnung rechtswidrig ist und bei einem Einspruch gekippt würde“.

Auf einem der Transparente des VGT war zu lesen „Der Wolf ist nur im Märchen böse“. Stimmt. Denn ein Wolf ist niemals böse. Er folgt seiner Natur. Die kann nicht böse sein.

Im Jahr 2019 führte das Market-Institut eine Umfrage zum Wolf in der österreichischen Bevölkerung durch. Dabei sahen 74 Prozent der Befragten die Rückkehr des Wolfs positiv.
Der Wolf: Zahlen und Fakten.

VGT Obmann DDr. Martin Balluch sieht klar, woher die Bedrohung der Wölfe kommt, wie er in Salzburg vor Ort erklärte: „Es ist die Jägerschaft, die den Wolf als Konkurrent sieht und ausrotten will. Die Landwirtschaft wird nur vorgeschoben. Das erkennt man spätestens an Gatterjägermeister Mayr-Melnhof, der den Wolf als ‚blutrünstige Bestie‘ verfolgen will“.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

2 Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Foto: Stefan Schubert

Traumjob gefällig?
Wir suchen Physios mit Herz und Hirn für unser Team!

Ein inspirierendes Arbeitsumfeld? Check. Ein innovatives Arbeitsklima? Check. Spannende Fortbildungsmöglichkeiten? Check. Attraktive Benefits? Check. Viele nette Kolleginnen und Kollegen? Doppelcheck. Das Alpentherme Gastein Gesundheitszentrum liegt in der Mitte des Gasteinertals – genau gesagt im malerischen Bad Hofgastein. Wir arbeiten als private Krankenanstalt in Form eines selbständigen Ambulatoriums für Kur, Rehabilitation und Sportmedizin. Mit einem vielfältigen Therapie- und...

  • Salzburg
  • Pongau
  • Magazin RegionalMedien Salzburg

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Salzburg auf MeinBezirk.at/Salzburg

Neuigkeiten aus dem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Newsletter abonnieren und wöchentlich lokale Infos bekommen

MeinBezirk auf Facebook: Salzburg.MeinBezirk.at

MeinBezirk auf Instagram: @salzburg.meinbezirk.at

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.