Schwammerlzeit
Im Sauwald sind Steinpilze, Maronen und Parasol daheim

Steinpilze sind einer der beliebtesten, essbaren Schwammerl, die in den Wäldern des Bezirks Schärding zu finden sind.  | Foto: Michelle Bichler
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Herbstzeit ist Schwammerlzeit. Pilzekenner Franz Berger aus Kopfing gibt Tipps fürs Schwammerlsuchen.

BEZIRK SCHÄRDING. Wer jetzt durch Schärdings Wälder streift, findet mit etwas Glück die Zutaten für sein nächstes Mittagessen. Denn feuchtes Wetter, ein schattiger Standort und moderate Temperaturen sind Bedingungen, unter denen Pilze besonders üppig sprießen. Die BezirksRundSchau unternahm mit Franz Berger, ein Sprecher des Naturschutzbunds Bezirksgruppe Schärding und passionierter Schwammerlsucher, eine Pilzwanderung durch Schärdings Wälder. 

Maronen gehören zu den Röhrenpilzen und sind eine der schmackhaftesten Speiseschwammerl in der Region. | Foto: Michelle Bichler
  • Maronen gehören zu den Röhrenpilzen und sind eine der schmackhaftesten Speiseschwammerl in der Region.
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Nur mehr wenige Eierschwammerl im Sauwald

Der pensionierte Allgemeinmediziner weiß, welche Sorten im Sauwald wachsen. "Die Klassiker sind Maronen, Steinpilze, Parasole. Eierschwammerl findet man leider bei uns nur mehr wenige. Die gab's früher mehr", zählt er auf. Auch schmackhafte Täublinge und Milchlinge sowie Stockschwammerl, die auf Holz wachsen, gebe es in unseren Wäldern. Essbare von ungenießbaren oder gar giftigen zu unterscheiden, sei hier jedoch mitunter schwierig. Deshalb rät er angehenden Schwammerlsuchern sich zu Beginn nur auf die klassischen Röhrenpilze zu konzentrieren. "Denn die, die es bei uns im Sauwald gibt, sind durch die Bank nicht giftig. Ungenießbar ist lediglich der Gallenröhrling", sagt Berger. 

Der pensionierte Allgemeinmediziner Franz Berger ist einer der Sprecher des Naturschutzbunds Bezirksgruppe Schärding und seit seiner Kindheit passionierter Schwammerlsucher. | Foto: Michelle Bichler
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Schwammerlkenner bei Suchen begleiten

Am besten sei es die ersten Touren in Begleitung eines erfahrenen Sammler zu machen. "Das geht viel schneller, als sich Wissen über Bücher anzueignen, und er zeigt einem, worauf man aufpassen muss", erklärt der naturkundige Kopfinger. Wie etwa ein Marone von einem Gallenröhrling zu unterscheiden ist oder ein falsches von einem echten Eierschwammerl. "Das Falsche wächst später, hat feinere Lamellen und die Unterseite ist oranger als die Oberseite. Sonst sieht es fast gleich aus", zeigt Berger anhand eines gefundenen Exemplars. Ein weiterer Tipp: Nur Pilze mitnehmen, die man kennt. "Keine Experimente", rät der Naturschutzbund-Obmann.   

Maronen haben aktuell in den Wäldern des Bezirks Schärding Hochsaison. Und wo ein Marone ist, am besten immer noch mal umdrehen, denn sie wachsen häufig im Verbund. | Foto: Michelle Bichler
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Rausdrehen, nicht abschneiden  

Einen guten Nährboden finden Schwammerl in jungen, dicht bewachsenen Mischwäldern – besonders auf Moosflächen, unter Gräsern und an feuchten und schattigen Stellen. Wobei viele Pilze in der Nähe bestimmter Bäume sprießen. "Maronen mögen Fichten, Birkenröhrlinge sind, wie der Name schon sagt, bei Birken zu finden", gibt Berger Beispiele. 
Und worauf ist beim Suchen noch zu achten? "Die Pilze rausdrehen, nicht abschneiden. Denn ins Myzel eindringende Organismen könnten diese schädigen. Da viele Schwammerl unterschiedlich duften, sind Riechprobe zur Bestimmung oft hilfreich. Und auf keinen Fall mit Plastiksackerl sammeln gehen. Da ersticken die Pilze", zählt der Kopfinger auf. 

Die Ausbeute eines Schwammerlspaziergangs Anfang Oktober im Sauwald: jede Menge Maronen, ein paar wenige Steinpilze und zwei große Parasole.  | Foto: Michelle Bichler
  • Die Ausbeute eines Schwammerlspaziergangs Anfang Oktober im Sauwald: jede Menge Maronen, ein paar wenige Steinpilze und zwei große Parasole.
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Am Besten sofort zubereiten

Einmal im Korb, sollten die Schwammerl dann rasch verarbeitet werden. "Am besten noch am selben Tag. Spätestens aber nach 24 Stunden. Davor putzen und natürlich kühl lagern", sagt Berger, der vor allem für Steinpilz- und Maronengerichte schwärmt. "Aber auch Parasole, wie Schnitzel zubereitet, sind eine Delikatesse", so der Schwammerlliebhaber. 

Kostenlose Pilzbestimmung in Linz möglich

Wer sich sich sicher ist, ob seine gesammelten Pilze essbar sind, kann sie nach telefonischer Vereinbarung von Experten der Mykologischen Arbeitsgemeinschaft im Biologiezentrum Linz (Tel: 0732/7720-52101) und bei der Pilzberatung im Neuen Rathaus Linz (Tel: +43 732 / 7720 14 272) bestimmen lassen. Bis 31. Oktober findet die Pilzberatung im Rathaus Linz immer montags und donnerstags in der Zeit von 9 bis 10 Uhr statt. Die Mykologische Arbeitsgemeinschaft Linz bietet auch regelmäßig Schwammerlbestimmungsabende und Exkursionen an.
Wer nach dem Verzehr von Schwammerln Anzeichen einer Vergiftung zeigt, sollte sich so rasch wie möglich an die Vergiftungszentrale wenden: Tel. 01/406 4343. Diese ist rund um die Uhr erreichbar.

Mehr Infos zu Pilzen finden Sie online unter pilzberater.at

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