Interview
Erika Schödl über Alternativen zur hormonellen Verhütung

Erika Schödl leitet seit 1. Juni 2021 die Stadtapotheke Schärding. | Foto: Michelle Bichler
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  • Erika Schödl leitet seit 1. Juni 2021 die Stadtapotheke Schärding.
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Es muss nicht immer die Pille sein. Neben Kupferspirale und Kondom gibt's zur nichthormonellen Verhütung etwa auch die NER-Methode.  

SCHÄRDING. Die Leiterin der Schärdinger Stadtapotheke Erika Schödl erklärt im Interview, was es damit auf sich hat und spricht über fehlendes Körperbewusstsein und ihren Plan ein Gesundheitszentrum zu errichten. 

Sie sind seit 1. Juni 2021 Leiterin der Stadtapotheke Schärding. Was sind Ihre Steckenpferde?
Die Traditionelle Europäische Medizin (TEM), sämtliche Kräuter, die die Umgebung hier so bietet, Frauengesundheit und Hormonbehandlung, Kochen und Ernährung nach Temperamenten. Ich bilde mich da laufend entsprechend fort.

Im Sommer hielten sie in Schärding einen Vortrag zum Thema "alternative Verhütungsmethoden". Wie kam's zu dem Thema?
Während meiner Nachtdienste kommen häufig Mädchen für die Pille danach. Im Gespräch mit ihnen fällt mir immer wieder auf, dass die meisten nicht wissen, was sie da eigentlich schlucken. Und wenn ich sie frage, wo sie im Zyklus stehen, wissen viele damit nichts anzufangen. Viele Frauen kennen ihren Körper nicht gut und wissen nicht, was hormonelle Verhütung bewirkt. So entstand der Wunsch, das zu kommunizieren. 

Was sind die klassischen Verhütungsmethoden?
Ganz klar die Pille, vor allem bei den jungen Frauen. Die Methode ist einfach und scheinbar sicher.

Lässt sich ein Trend weg von hormoneller Verhütung erkennen?
Erst im späteren Alter, wenn vielleicht auch erste Nebenwirkungen verspürt werden. Dann wächst das Bewusstsein dafür, dass es auch andere Methoden gibt. 

Welche alternativen, nichthormonellen Verhütungsmethoden gibt es?
An erster Stelle mal das klassische Kondom. Oder die Kupferspirale. Eine weitere Möglichkeit wäre dann auch die Natürliche Empfängnisregelung, kurz NER-Methode. Dabei geht's darum, den Körper zu beobachten – mittels Temperaturmessung und Vaginalschleim-Beobachtung. So kann die Zeit des Eisprungs eruiert werden.

Was sind die Vorteile dieser Methode?
Der ganz, ganz große Vorteil ist, dass die Frauen einen normalen, natürlichen Zyklus und keine synthetischen Hormone im Körper haben, die auch das normale Wachstum hemmen. Besonders die Leber leidet unter hormonellen Verhütungsmitteln. 

Wie sicher ist so eine NER-Methode?
Wenn man's richtig macht und richtig deutet, kann man nicht schwanger werden, also dann läge die Sicherheit bei 100 Prozent.

Ist sie für jede Frau geeignet?
Nein. Der Eisprung sollte regelmäßig sein, was bei vielen jungen Mädchen noch nicht der Fall ist. Und es bedarf eines gewohnten, regelmäßigen Lebensrhythmus, da sich Abweichungen auf den Zyklus auswirken. 

Welche der nicht-hormonellen Verhütungsmethoden sind die beliebtesten?
Das Kondom würde ich sagen. Das wäre auch die richtige Alternative für Jugendliche zur Pille. 

Sie planen ein Gesundheitszentrum über der Stadtapotheke zu schaffen?
Ja, in der ehemaligen Ordination von Dr. Ostermaier. Der Schwerpunkt soll auf Frauenberatung liegen, etwa Hormonbehandlungen, wie das Hormongleichgewicht im Körper während oder nach dem Wechsel wieder hergestellt werden kann. Wir wollen den Menschen auch dabei helfen, ihre Selbstheilungskräfte zu aktivieren.  

Gibt's schon einen Namen für das Gesundheitszentrum?
Nein, anfangs dachte ich "Frauen am Werk", aber das habe ich wieder verworfen. Es sind ja nicht nur Frauen eingeladen zu uns zu kommen. 

Wann ist die Eröffnung geplant?
Spätestens im Frühjahr 2024.

Steckbrief Erika Schödl

Wohnort: Schärding
Alter: 50 Jahre
Beruf: Apothekerin
Hobbys: Wandern, Lesen
Mein Motto: Wege entstehen im Gehen.

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Foto: Cityfoto
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