Bei Walter Eggers "Derblecka" bekam jeder sein Fett weg
Seit 19 Jahren ist Walter Eggers "Derblecka" eine feste Größe während der Fastenzeit in Ried – erstmals nimmt er in Schärding auch die lokalen Größen aufs Korn.
SCHÄRDING (raa). Mit seiner spitzen Zunge trifft der pensionierte Hauptschuldirektor und ORF-Moderator den Geschmack der über 200 Gäste im vollbesetzten Saal des Stadtwirtes. Dabei nimmt der Eberschwanger Egger, wie man ihn kennt, kein Blatt vor den Mund und feuert einen witzigen, mitunter derben verbalen Reigen von Spitzfindigkeiten auf die Weltpolitik, die Kultur, den Adel, die Kirche und nicht zuletzt auf die Politikgrößen des Bezirks. Sei es Conchita Wurst, Angela Merkel, Barak Obama oder Werner Faymann und Reinhold Mitterlehner – jeder bekommt bei Egger sein Fett weg.
Begonnen hat für Egger alles vor rund zwanzig Jahren
"Ich hab den Nockherberg gesehen und war fasziniert und begeistert und habe mir gedacht, dass könnte ich auch mal probieren", so der Meister der spitzen Feder, der seine Innviertler Version in Ried jährlich dreimal auf die Bühne bringt. Die Wirtsleute Patrick Manhartsberger und Elisabeth Pucher haben gemeinsam mit der Baumgartner Brauerei Walter Egger nach Schärding geholt. "Das ist ein perfekter alter Saal mit einem herrlichem Ambiente", betonte Egger für den nichts dagegen spricht, im nächsten Jahr hier wieder zum derblecken.
Besonders angetan ist Egger von Landeshauptmann Josef Pühringer, der in Ried schon 18 Mal mit dabei war. "Das ist dem Landeshauptmann sein Erfolgsgeheimnis, dass er zum Derblecka kimmt. Der wars scho lang nimma. Außerdem ist er auf der Liste von Österreichs wichtigsten Schwarzen an erster Stelle vor Django Reinhold Mitterlehner und David Alaba."
Schärding könne sich ja von einer gewissen schwarzen Vergangenheit auch nicht freisprechen, so Egger, "viele dunkle Gestalten, sie sitzen ja zum Teil vor mir". Friedrich Bernhofer hat sich ja mit 62 Jahren in den Ruhestand verabschiedet. Es sei zwar mit der feschen Barbara Tausch eine 31-Jährige nachgerückt. "Aber wenn ein 62-Jähriger geht, rechne ich mit zwei 31-Jährigen".
Etwas enttäuscht zeigte sich Egger, dass, als in Schärding für SOKO Donau gedreht wurde, der Bürgermeister nicht unter den Komparsen war. "Hätte in Ried der Bürgermeister mitgespielt, was glaubts, wenn der im Film erschossen worden wär, wie des die Leute gfreit hät".
Für die Zukunft wünscht sich Egger mehr Informationen über "die bescheidenen Schärdinger". Immerhin braucht seine spitze Feder für die Zukunft wieder Futter. Für die Bürgermeisterwahl wagt er schon eine augenzwinkernde Prognose: "Da Angerer mechts bleiben, der Streicher mechts werden und da Weinzinger wirds – sagt er selbst".
Das begeisterte Publikum verließ der spitzzünige Egger mit dem Versprechen, der Stadt am 17. April 2016 zur 700-Jahr-Feier einen "Frühschoppen für die ganze Welt aus Schärding" zu spendieren.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.