Corona-Pandemie
275 Covid-Patienten in zwölf Monaten am Klinikum Schärding behandelt

Seit einem Jahr arbeitet das Personal des Klinikums Schärding, besonders auf der Isolierstation, unter den körperlichen und psychischen Belastungen der Corona-Pandemie. | Foto: OÖG
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  • Seit einem Jahr arbeitet das Personal des Klinikums Schärding, besonders auf der Isolierstation, unter den körperlichen und psychischen Belastungen der Corona-Pandemie.
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275 Covid-Patienten zwischen 17 und 96 Jahren wurden in den letzten zwölf Monaten am Klinikum Schärding behandelt.

SCHÄRDING. Am 20. März 2020 hat das Klinikum Schärding den ersten Corona-Patient aufgenommen. Die Mitarbeiter sind angesichts der Pandemie mit nie dagewesenen Herausforderungen konfrontiert. Insgesamt wurden in den vergangen zwölf Monaten 275 Covid-infizierte Patienten am Klinikum Schärding behandelt. 20 davon brauchten intensivmedizinische Maßnahmen. 22 Covid-Patienten sind am Klinikum Schärding verstorben. Während der Bezirk Schärding von der ersten Welle im Frühjahr nicht so stark betroffen war, brachte die zweite Welle im November und Dezember hohe Infektionszahlen in der Region und auch viele Corona-Patienten für das Klinikum Schärding.

Höchststand im November

Am 19. November erreichte die Corona-Belegung mit 38 Patienten ihren bisherigen Höchststand. Von 26. November bis 9. Dezember waren alle sechs Intensivbetten in Schärding mit Covid-Patienten belegt. Daher wurde zur Versorgung von Intensivpatienten, die nicht an Corona erkrankt waren, der Aufwachraum als Intensivstation umgerüstet. Die Bilanz des Klinikum Schärdings belegt, dass das Virus fast alle Altersgruppen trifft, am stärksten jedoch die Älteren. Der jüngste Corona-Patient war 17 Jahre alt – der ältestes 96 Jahre. Im Durchschnitt waren Covid-Erkrankte, die ins Spital mussten, 70 Jahre alt. Sieben Tage blieben die Patienten im Schnitt im Krankenhaus. Bei schwereren Verläufen mit Intensivbehandlung waren es 14 Tage. Ganze 69 Tage lag der Patient mit der längsten Behandlungsdauer am Klinikum Schärding. 

Ein Lichtblick für das Klinikum Schärding war der Impfstart für die Belegschaft im Jänner. 250 Spitalsmitarbeiter haben schon mindestens die ersten Teilimpfung erhalten. Wie der Ärztliche Direktor Thomas Meindl betont, ist die Krisenbewältigung dank des großen Einsatzes der Mitarbeiter bisher bestmöglich gelungen. Und das obwohl die Belegschaft nun schon einen langen Zeitraum unter der körperlichen und psychischen Ausnahmesituation arbeitet. Die befürchtete Triage konnte bisher abgewendet werden.

Klinik-Besuch nicht scheuen

Der Weg in Richtung Normalbetrieb verlief in definierten Stufen: "Dringende, priorisierte Operationen und ambulante Behandlungen konnten jederzeit durchgeführt werden", berichtet Primar Meindl. "Krebs- und Dialysepatienten wurden wie gewohnt versorgt. Patienten, deren Operation aufgrund der Pandemie-Lage verschoben wurde, sind bereits über einen neuen Termin informiert." Niemand sollte sich scheuen, die Leistungen des Krankenhauses zu nutzen:

"Nehmen Sie bitte Kontakt mit unseren Abteilungen und Ambulanzen auf, vereinbaren Sie einen Termin bezüglich Ihres medizinischen Anliegens." Thomas Meindl, Ärztlicher Direktor

Angesichts steigender Infektionszahlen ist die Krise noch nicht überstanden. Diese wirken sich dann zeitlich verzögert auf die Krankenhaus-Belegung aus. Meist dauert es ab Ansteckung gut eine Woche, bis ein Teil der Erkrankten ins Krankenhaus eingeliefert werden muss – auf der Intensivstation sogar bis zu drei Wochen.  Die Krisenstab des Krankenhauses Schärding tauscht sich weiterhin regelmäßig mit der Taskforce der oberösterreichischen Krankenhäuser aus. 

"Natürlich stehen wir auch mit den Krankenhäusern Ried und Braunau in ständiger Kommunikation, um im Bedarfsfall Innviertler Lösungen zu schaffen. Sollten die Zahlen an COVID-Patienten im Klinikum Schärding erneut stark steigen, sind wir gerüstet und gut vorbereitet. Wir halten nach wie vor Betten für die jederzeitige Aufnahme von COVID-19-Patienten bereit.  Schädings Bürger können unser Personal durch Einhaltung der Corona-Regeln wie Mundschutz tragen, Abstand halten und Hände waschen am besten unterstützen." Thomas Meindl, Ärztlicher Direktor Klinikum Schärding

Zur Sache: 

Das Klinikum Schärding veröffentlicht zwölf Monate nach Ausbruch der Pandemie in OÖ eine Bilanz über die Behandlung von Covid-Patienten im eigenen Haus:

  • 275 Covid-Patienten, davon 20 mit Intensivbehandlung
  • Durchschnittsalter der Covid-Patienten: 70,3 Jahre
  •  jüngster Patient 17 Jahre, ältester 96 Jahre
  •  22 Todesfälle (Alter der Verstorbenen: 56 bis 96 Jahre)
  • am 19. November 2020 bisheriger Höchststand von 38 Covid-Patienten am Klinikum Schärding
  • Höchststand Intensivmedizin von 26. November bis 9. Dezember mit sechs Intensiv-Patienten
  • durchschnittliche Behandlungsdauer: 7,2 Tage, bei intensivmedizinischer Behandlung 14 Tage
  • längste Behandlung: 69 Tage
  • 258 Klinik-Mitarbeiter geimpft, davon 100 mit zweiter Teilimpfung

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Seit einem Jahr arbeitet das Personal des Klinikums Schärding, besonders auf der Isolierstation, unter den körperlichen und psychischen Belastungen der Corona-Pandemie. | Foto: OÖG
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