Polizei Schärding
66 Prozent der Straftaten wurden aufgeklärt

Im Bezirk Schärding gab es 2020 sogar mehr Straftaten als im Vorjahr – doch der Anstieg geht auf einen größeren Suchtmittelfall zurück. | Foto: BRS / Symbolbild
  • Im Bezirk Schärding gab es 2020 sogar mehr Straftaten als im Vorjahr – doch der Anstieg geht auf einen größeren Suchtmittelfall zurück.
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Polizei im Bezirk Schärding hat drittbeste Aufklärungsquote in OÖ – viele Hinweise aus Bevölkerung.

BEZIRK SCHÄRDING. Entgegen dem Trend auf Bundes- oder Landesebene ist die Zahl der Straftaten im Bezirk Schärding im Corona-Jahr 2020 sogar gestiegen: von 1.628 Straftaten 2019 auf 2.146 Delikte im letzten Jahr. Das entspricht einem Anstieg um fast ein Drittel. Doch hierfür gibt es laut Schärdings Kriminaldienstreferent Herbert Kirchberger eine einfache Erklärung: "Der Anstieg geht fast ausschließlich auf einen umfangreichen Suchtmittelfall zurück", sagt er.

Geht auf einen Fall zurück

Mehrere hundert Anzeigen stehen im Zusammenhang mit einem Verein, der in einer Gärtnerei im Bezirk Schärding Hanfpflanzen anbaut und verkauft, zurück. Das juristische Verfahren läuft. Grundsätzlich seien Drogendelikte im Bezirk Schärding aber nicht häufiger als anderswo:
"Wenig Drogendelikte gibt es immer nur dann, wenn nicht ermittelt wird. Wo kein Kläger, da kein Richter", meint Kirchberger dazu. Wenn es die Personalsituation zulässt, werden immer wieder Ermittlungsgruppen zusammengestellt, die sich schwerpunktmäßig mit Ermittlungen im Drogenmilieu befassen. Grundsätzlich sind die Straftaten in Österreich – speziell während des ersten Lockdowns – im April oder Mai 2020 stark zurückgegangen. 

Versuchter Mordfall wird verhandelt

Die Polizei Schärding hat traditionell eine recht hohe Aufklärungsquote. In 66,2 Prozent – also zwei Drittel aller 2020 zur Anzeige gebrachten Straftaten – konnte die Polizei einen Tatverdächtigen ermitteln. Damit hat sie die drittbeste Aufklärungsquote in Oberösterreich nach Braunau und Rohrbach. Zum Vergleich: Im Durchschnitt werden in Oberösterreich 61 Prozent aller Fälle aufgeklärt. Bezogen auf ganz Österreich liegt die Quote bei nur mehr gut 54 Prozent. Einen Grund, dass in Schärding so viele Straftaten aufgeklärt werden können, sieht Kirchberger in der ländlichen Struktur und der damit einhergehenden guten Vernetzung mit den Bürgern: 

"Die Bevölkerung kennt uns und wendet sich mit Hinweisen an uns. So geschehen zum Beispiel jüngst beim Banküberfall in Rainbach oder bei Felgendiebstählen, die wir durch Hinweise aus der Bevölkerung klären konnten." Herbert Kirchberger, Kriminaldienstreferent

Zudem haben Schärdings Polizeibeamte laut dem Kriminaldienstreferenten ein hohes Durchschnittsalter und dadurch einen entsprechenden Erfahrungsschatz. Eines der schwersten Delikte wird diese Woche vor Gericht verhandelt: Im Juli 2020 hatte in Rainbach ein damals 21-jähriger Mann versucht, seine Lebensgefährtin sowie zwei Kinder zu ermorden

Insgesamt hat die Polizei im Bezirk Schärding 2.146 Delikte im Jahr 2020 erfasst. Hier ein Auszug:

  • 73 Fälle von Körperverletzung und 12 Fälle schwerer Körperverletzung
  • 1 (versuchter) Mord
  • 136 Diebstähle
  • 98 Einbrüche
  • 148 Sachbeschädigungen
  • 153 Betrugsfälle
  • 43 Fälle von gefährlicher Nötigung
  • 4 Vergewaltigungen
  • 10 Fälle von pornografischer Darstellung Minderjähriger
  • 375 Fälle von unerlaubtem Umgang mit Suchtmitteln
  • 16 Fälle von Suchtgifthandel
  • 12 Fälle von widerrechtlichem Zugriff auf ein Computersystem
  • 24 Fälle von betrügerischem Datenmissbrauch (Quelle: Sicherheitsmonitor / Polizei Schärding)

Mehr Berichte aus dem Bezirk Schärding gibt es hier

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