Dorfentwicklung
Brunnenthal befragte seine Bürger, was mit Ortskern geschehen soll
Bürger wurden befragt, wie der ehemalige Kramerladen, das Weitzenauer-Haus, genutzt werden soll – und holte sich auch sonst Feedback zum Gemeindeleben.
BRUNNENTHAL (ebd). "Für die Dorfentwicklung ziehen Gemeinde und Pfarre an einem Strang und starten ein ambitioniertes Zukunftsprojekt für einen attraktiven Ortskern", sagt der Hauptverantwortliche für die Dorfentwicklung, Daniel Neuböck. Vor einigen Jahren hat die Gemeinde Brunnenthal das Weitzenauerhaus gekauft, einen ehemaligen Kramerladen direkt gegenüber dem Gemeindeamt. Wie das Gebäude nun genutzt werden soll, das wollte man nicht im Gemeinderat entscheiden, sondern durch eine Bürgerbefragung herausfinden. Gleichzeitig nutzte man die Befragung, um sich allgemeines Feedback über Gemeinde- und Pfarrleben zu holen. Mit etwa 500 Fragebögen – das entspricht einer sehr hohen Rücklaufquote von 25 Prozent – war die Beteiligung hoch. Ausfüllen durften bereits Kinder ab 10 Jahren, um auch alle Generationen mit ins Boot zu holen.
"Der Prozess ist mir genauso wichtig wie das Ergebnis", so Bürgermeister Roland Wohlmuth, und gesteht, den Ergebnissen durchaus mit Nervosität entgegengeblickt zu haben. Unterm Strich bescheinigten die Brunnenthaler ihrer Gemeinde eine hohe Kinder- und Familienfreundlichkeit sowie eine gute Infrastruktur – doch vor allem Raum für Begegnungen fehlt. In Sachen Gastronomieangebot, Behindertenfreundlichkeit und Arbeitsplatzangebot sehen die Brunnenthaler hingegen Luft nach oben. Auch speziell die vielen Neu-Brunnenthaler suchen Anschluss im Gemeindeleben und in der Pfarre. Für das Weitzenauerhaus wünschte sich die Mehrheit daher Kleingastronomie oder ein Café, einen Bauernladen sowie flexibel nutzbare, barrierefreie Veranstaltungsräume. Auch die Idee eines Co-Working-Space kam auf. Ausreichend "Begegnungsraum", den Pfarre und Gemeinde gleichzeitig nutzen können, soll es geben, bestätigte auch Pfarrassistentin Heidi Schrattenecker. Aus der Befragung soll nun bis Herbst ein konkretes Projekt entstehen - doch ein Neubau ist fix. Und noch eines ließ man direkt und indirekt abfragen: Die Brunnenthaler sprechen sich gegen eine Fusion mit Schärding, sondern möchten dass ihre Gemeinde eigenständig weiterentwickelt wird, wie Ortschef Roland Wohlmuth unterstreicht.
Am Montag, 17. Juni, werden die Ergebnisse der Dorfbefragung um 18 Uhr in der Volksschule präsentiert und diskutiert.
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