Brandschutz
Feuergefahr durch Wind und Dürre

In Vichtenstein wäre ein Kompostbrand fast in Waldbrand übergegangen – wenige Meter vor dem Waldrand konnte er gestoppt werden. | Foto: Valentin Köstler
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  • In Vichtenstein wäre ein Kompostbrand fast in Waldbrand übergegangen – wenige Meter vor dem Waldrand konnte er gestoppt werden.
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Trockenheit verursachte schon mehrere Brände im Bezirk. Bezirkshauptmannschaft erlässt Verordnung.

BEZIRK. Mindestens zwei Brände im Zusammenhang mit Fahrlässigkeit und der starken Trockenheit gab es schon. In Münzkirchen mussten circa 25 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Münzkirchen und Eisenbirn am Sonntag, 20. März, zu einem Heckenbrand ausrücken. Ein zu nahe an einer Thujenhecke abgestellter Grill war die Brandursache. 

"Der Grill war unbeobachtet und der Funkenflug aufgrund des starken Windes wurde unterschätzt", berichtet Münzkirchens Kommandant Thomas Strasser. I

In Vichtenstein hielt ebenfalls am 20. März ein Kompostbrand drei Feuerwehren auf Trab. Ein Anwohner hatte heiße Asche in einen Komposthaufen geschüttet. Das Feuer breitete sich schnell aus. So mussten kurz nach Eintreffen der FF Vichtenstein um 13:05 Uhr die beiden Feuerwehren Rain und Vollmannsdorf nachalarmiert werden – insgesamt waren 50 Einsatzkräfte gefordert.

"Der Ostwind hat das Feuer vom Gebäude weg Richtung Wald getrieben. Hier ist es uns zum Glück gelungen, den Brand ein paar Meter vor dem Wald zu stoppen – sonst hätten wir einen Flurbrand gehabt", so Rudolf Thuma, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Vichtenstein.

Dass sich der Wind zu jedem Zeitpunkt drehen konnte, machte den Einsatz herausfordernd. Im konkreten Fall war das Feuer im Ortszentrum ausgebrochen, wo die Löschwasserversorgung gut ist. Bei Bränden mitten im Wald stellt das die größte Herausforderung dar: "Das Löschwasser muss mit großem Aufwand meist über weite Wegstrecken zum Einsatzort befördert werden", erklärt Thuma. Über 60 Prozent der Fläche von Vichtenstein sind Wald.

Strafen bis 7.270 Euro

Aufgrund der aktuellen Trockenheit hat die Bezirkshauptmannschaft Schärding nun eine Waldbrandschutz-Verordnung erlassen. Diese ist mit 19. März in Kraft getreten und gilt bis 31. Oktober. Sie untersagt das Anzünden von Feuer und das Rauchen in allen Waldgebieten und deren Gefährdungsbereichen. "Schon eine weggeworfene Zigarette oder ein heißer Auspuff, beispielsweise an einem Laubhaufen, können derzeit ein Feuer auslösen", informiert Thuma. Schärdings Bezirkshauptmann Rudolf Greiner weist in einer Presseaussendung auf den Ernst der Lage hin: "

"Wind und andauernde Trockenheit machen verbotene Feuer hochbrisant. Die Strafrahmen sind daher empfindlich hoch." Bezirkshauptmann Rudolf Greiner

Beim Missachten der Verbote winken Bußgelder bis zu 7.270 Euro nach der Waldbrandschutz-Verordnung und 3.600 Euro nach dem Bundesluftreinhaltegesetz. Die Polizei sei, so Greiner, in allen Fällen verpflichtet zu ermitteln und Anzeigen zu erstatten. Bezirkspolizeikommandant Matthias Osterkorn möchte jedoch, anstatt mit der Strafkeule zu drohen, lieber an die Vernunft der Menschen appellieren. Und die Bevölkerung sensibilisieren. 

"Wenn jeder die Gefahren der momentanen Dürre erkennt und entsprechend sorgsam handelt, können wir zusammen unnötige Brände verhindern." Bezirkspolizeikommandant Matthias Osterkorn

Zur Sache:
Laut Waldbrandschutz-Verordnung ist in den Wald- und Waldrandgebieten aller Gemeinden jedes Anzünden von Feuer und das Rauchen verboten. Ebenso das Verbrennen biogener Materialien wie Stroh, Grünschnitt und Abfall im Freien. Strafen reichen bis zu 7.270 Euro (Waldbrandschutz-Verordnung) und 3.600 Euro (Gefahrenpolizeigesetz).

Trockenheit und Wind stellen aktuell eine große Feuergefahr dar. Folgendes sollten Sie beim Aufenthalt in Wald- und Feldnähe beachten:

  • Kein Laub und keine Äste anzünden!
  • Heiße/warme Asche oder Kohlereste nicht im Freien ausbringen!
  • Keine Zigaretten bei Spaziergängen im Wald oder am Waldrand wegwerfen.
  • Keine Glasflaschen oder -scherben wegwerfen! Diese können durch Sonneneinstrahlung Brände verursachen.
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Foto: Cityfoto
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