Freinberg übte 48 Stunden lang den Blackout

Bei der Blackout-Übung wurde auch die Rettung einer Person aus einem stecken gebliebenem Fahrstuhl simuliert.  | Foto: FF Freinberg
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Mit Planspiel, Einsatz eines Krisenstabes und Blackout-Vorträgen exerzierte Freinberg Ernstfall durch.

FREINBERG. "Die Blackout-Übung, wie sie die Gemeinde Freinberg abgehalten hat, wird in Oberösterreich Schule machen", zeigte sich Gerhard Gierlinger vom Zivilschutzverband überzeugt. Wie gehen wir vor, wenn der Strom ausfällt und das Handynetz zusammenbricht? Ein Blackout ist mehr als ein einfacher Stromausfall – es handelt sich um einen vollständigen, großflächigen Stromausfall, der überregional, womöglich sogar europaweit auftritt. Dieser Ernstfall wurde durchgespielt – wobei der Zivilbevölkerung natürlich nicht der Strom abgedreht wurde. 48 Stunden lang hat Freinberg unter Leitung von Bürgermeister Christian Graf einen Krisenstab eingerichtet.

"Der Krisenstab ist darauf angewiesen, Infos aus der Bevölkerung zu bekommen und Infos an die Bevölkerung weiterzugeben", erläutert Wolfgang Schweizer von der FF Freinberg.

Er arbeitet beim Bundesheer und hat sich für die Übungen Szenarien erdacht, die im Falle eines Blackouts eintreten können. Zum Beispiel eine Personenrettung aus einem steckengebliebenem Fahrstuhl im Betreubaren Wohnen. Bei der Autowerkstatt Schmid in Haibach wurde die Rettung einer Person unter einer herabgefallenen Hebebühne simuliert. Die Gemeinde nutzte die Übung, um ihre Notfallkonzepte auf den Prüfstand zu stellen.

"Eine wichtige Erkenntnis ist, dass wir Kanalisation und Wasserversorgung per Notstrom aufrechterhalten können", so Bürgermeister Christian Graf.

Zudem wurde bei der Übung klar, dass sich die Gemeinde mehr Treibstoffreserven anlegen muss und mehr Funkgeräte braucht, um den Kontakt mit der Zivilbevölkerung halten zu können. Beide Feuerwehrhäuser waren 48 Stunden lang durchgehend besetzt und für die Bevölkerung geöffnet. Wie die analoge Kommunikation ohne Handy und Internet funktioniert, wurden ebenfalls durchgespielt. Dafür teilte man Freinberg in 19 Gebiete auf – in jedem Gebiet gab es eine Ansprechperson für die Feuerwehren, sogenannte Leuchttürme. Diese Personen erhielten von der Feuerwehr vertrauenswürdige Infos aus erster Hand, die sie dann in der Nachbarschaft weitergaben. Unter anderem wurden auch Checklisten abgefragt: "Wie viele Personen in dem Haushalt leben, ob es eine Heizmöglichkeit gibt, wie lange sich die Familie versorgen kann und ob Personen im Haus sind, die auf Sauerstoff angewiesen sind. All diese Infos helfen uns, ein Bild der Lage zu bekommen", so Stephan Neulinger, Kommandant der FF Freinberg. Sein Amtskollege Christian Sageder von der FF Haibach betont, dass die Feuerwehren im Notfall immer für die Bevölkerung da sind, jedoch nicht als Lieferservice, zum Beispiel für Notstrom, missverstanden werden dürfen.

Selbstvorsorge zentral

Jeder Bürger muss für solche Notfälle selbst vorsorgen.

"Bei einem Blackout kann man keinen Notruf mehr per Handy absetzen – die Bürger können zu uns ins Feuerwehrhaus kommen, wir organisieren via Funk Hilfe", so Sageder. 

Teil der Übung waren auch zwei Blackout-Vorträge für die Allgemeinheit. Mit der Übung zeigten sich alle Beteiligten sehr zufrieden, nun sollen Lücken geschlossen werden.

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