Gefängnis Suben: "Wir haben aktuell keinen Personalengpass"

Subens Gefängnisleiter Gerd Katzelberger sieht Streiks als allerletzte Mittel mit Verlierern auf beiden Seiten.
  • Subens Gefängnisleiter Gerd Katzelberger sieht Streiks als allerletzte Mittel mit Verlierern auf beiden Seiten.
  • hochgeladen von Michelle Bichler

SUBEN (bich). Die Justizwachegewerkschaft beklagt einen eklatanten Personalengpass in allen österreichischen Gefängnissen und fordert eine Entlastung des Personals. Gefängnisleiter Gerd Katzelberger spricht über die Zustände im Subener Gefängnis und macht Vorschläge wie Personal entlastet werden kann.

BezirksRundschau: Das Gefängnis Suben ist aktuell voll belegt. Ein Dauerzustand?
Gerd Katzelberger: Die Belagsquote ist in letzter Zeit wieder angestiegen und wird im Sommer wieder abebben, wie jedes Jahr. Wir sind aber grundsätzlich schon gut belegt.

Gibt es in Suben einen Personalmangel, wie es die Justizwachegewerkschaft für alle Dienststellen behauptet?
Mit 89 Justizwachebeamten und zehn Vertragsbediensteten haben wir aktuell so viel Personal wie noch nie. Alle Planstellen sind besetzt, und die Nachbesetzung klappt gut. Natürlich, welcher Gefängnisleiter sagt nicht, ich hätte gerne mehr Personal. Aber wenn der Staat kein Geld hat, dann sind auch wir in der Verpflichtung. Ich will nicht ausschließen, dass ich auch mal sage: Ich habe einen Engpass. Aber von dem kann ich aktuell absolut nicht reden.
Generell: Welche Vorschläge hätten Sie zur Entlastung des Personals?
Das ist schwierig. Und ich spreche hier nur für Suben. Wir machen hier Politik kleiner Schritte, die in Summe aber sehr wohl was ausmachen. Wir haben etwa angefangen Betriebe mit ähnlichen Tätigkeitsbereichen räumlich zusammenzulegen. Die Beamten, die diese betreuen, sitzen dann in einem Dienstzimmer und mittlerweile kann jeder das Tagesgeschäft des anderen übernehmen. Damit ist die Gefahr geringer, dass Betriebe geschlossen werden müssen, weil Mitarbeiter ausfallen. Und dadurch steigt wiederum die Mitarbeiterzufriedenheit.

Die Gewerkschaft will Änderungen im Bereich der Betreuung der Häftlinge.
Sicher kann man durch die Umstrukturierung von Abläufen Personal entlasten. Ein Beispiel: Wir haben in den Unterkunftstrakten Räume für die Fachdienste geschaffen, in denen sie mit den Inhaftierten sprechen können. Es braucht jetzt keinen zusätzlichen Beamten, der die Person holt und nach dem Gespräch wieder zurückbringt. Wir haben damit die Wege verkürzt. Das hört sich nicht wild an, ist aber im Prinzip ein Quantensprung.

Welche Neuerungen gab's in letzter Zeit noch?
Wir haben die Arbeitszeiten der Inhaftierten verlängert. Sie arbeiten jetzt von 7 bis 14.30 Uhr. Von der Vollzugsform haben wir auf Wohngruppenvollzug umgestellt. Das heißt die Häftlinge sind für Vieles, etwa das Kochen, selbst verantwortlich. Es gibt in jeder Gruppe eine Küchenzeile und wir stellen nur mehr die Rohstoffe zur Verfügung. Also Zimmerservice gibt es keinen mehr.

Die Gewerkschaft hat das Wort "Streik" in den Raum gestellt. Ein sinnvolles Mittel?
Ein Streik sollte immer nur das allterletzte Mittel sein. Ab dem Zeitpunkt gibt es eigentlich nur mehr Verlierer.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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