Ahnenforschung
Immer mehr Schärdinger suchen nach ihren Wurzeln

Das Kramen in alten Unterlagen und Fotos bringt oft Überraschendes zu Tage. Ein Tipp für angehende Ahnenforscher: Mit sich selbst starten und alle Dokumente und Urkunden sowie jene der Eltern, Großeltern und Urgroßeltern zusammentragen. Denn sämtliche Einträge im Ahnenbaum müssen belegt werden können.  | Foto: panthermedia/vladi5909
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  • Das Kramen in alten Unterlagen und Fotos bringt oft Überraschendes zu Tage. Ein Tipp für angehende Ahnenforscher: Mit sich selbst starten und alle Dokumente und Urkunden sowie jene der Eltern, Großeltern und Urgroßeltern zusammentragen. Denn sämtliche Einträge im Ahnenbaum müssen belegt werden können.
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  • hochgeladen von Michelle Bichler

Seit 2016 gibt's in Taufkirchen an der Pram einen eigenen Ahnenforscher-Stammtisch. Hobby-Genealogen treffen sich dort einmal im Monat zum Informationsaustausch. 

BEZIRK. Wer bin ich? Woher komme ich? Das Interesse an Familienforschung und damit einem persönlichen Zugang zur Geschichte hat in den letzten Jahren stark zugenommen. "Unser Ahnenforscher-Stammtisch wird immer größer, die Anfragen mehr. Aktuell stehen wir bei 20 Mitgliedern aus den Bezirken Schärding, Braunau und Ried – Tendenz steigend", berichtet Obmann Wolfgang Schwarz , der den Stammtisch vor fünf Jahren zusammen mit Ewald Ratzenböck gegründet hat.
Besonders junge Menschen entdecken das Eintauchen in die eigene Vergangenheit als ihr neues Hobby und wollen mehr über das Leben und die Schicksale ihrer Vorfahren in Erfahrung bringen. "Ahnenforschung ist wie ein Bazillus, der lässt dich nicht mehr los. Ich vergleiche es auch gerne mit dem Lösen eines großen 10.000-Teile-Puzzles. Du setzt Teil für Teil zusammen, das Bild wird immer sichtbarer und wenn du es dann geschafft hast, bist du stolz", erklärt Ratzenböck.

Ahnenforschung: "Zeitaufwendig, aber es lohnt sich"

Viele der Stammtischmitglieder hat das Forscherfieber schon vor Jahren gepackt. Sie können ihre Familien oft bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen und haben tausende, manche sogar zehntausende Vorfahren in ihrer Datenbank. Andere haben erst kürzlich mit ihrer Suche begonnen. Dabei verbringen die Hobby-Genealogen Stunden in Archiven oder vor dem PC und durchsuchen historische Unterlagen. Tauf-, Trauungs- und Sterbebücher, auch Matriken genannt, können das Leben der Vorfahren dabei von der Wiege bis zur Bahre rekonstruieren. Aber auch Gespräche mit Urgroßeltern, Großeltern und deren Weggefährten fördern interessante Informationen zu Tage und machen die Ahnenforschung lebendig.   
"Es ist eine immens zeitaufwendige Angelegenheit, aber keine verlorene Zeit. Es ist wie bei einem Rätsel, bei dem du der Lösung Schritt für Schritt näher kommst", vergleicht Schwarz. Und dabei oft auch Überraschendes zu Tage förderst: "Erst kürzlich habe ich entdeckt, dass ich Verwandte in Kanada habe", erzählt Schwarz.

Internet bietet heute viele Möglichkeiten

Die Möglichkeit Archive übers Internet zu durchforsten, macht Recherchen heute um einiges leichter. "Früher musste ich Pfarren anschreiben, erhielt vielleicht eine Antwort, oft auch nicht und das Einsehen in die alten Bücher hatte vor Ort zu geschehen – wenn es überhaupt zugelassen wurde", erzählt der 80-jährige Hans Hörtl. Heute gibt es mit "Matricula", "Familysearch", "Familia Austria" und Genteam" – um nur einige zu nennen – zahlreiche Online-Plattformen, die historische Unterlagen bereitstellen. Auch der Ahnenforscher-Stammtisch in Taufkirchen an der Pram hat eine eigene Sammlung an Sterbebildern, Partezetteln, Linklisten, besitzgeschichtlichen Quellen und hilfreichen Informationen für seine Mitglieder erstellt.  "Jedes Mitglied erhält Zugang dazu", berichtet Schwarz. 
Und auch bei den monatlichen Treffen hilft man sich. "Es werden Informationen ausgetauscht, neue Quellen vorgestellt, Probleme dargelegt und versucht gemeinsam zu lösen", so der Clubobmann und Ratzenböck ergänzt: "Jeder Besuch hier ist ein Gewinn." 

Infos zum Ahnenforscher-Stammtisch

Der Ahnenforscher-Stammtisch Taufkirchen trifft sich einmal im Monat im Bilger-Breustedt-Schulzentrum. Die nächsten Termine finden am 11. August 2021 und am 15. September 2021 um 19.30 Uhr statt. Mehr zum Stammtisch, eine umfassende Linkliste sowie Hilfsmittel und Informationen zum Thema Ahnenforschung finden sich auf der Homepage Museum in der Schule. 

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Foto: Cityfoto
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