D´ Schadinger Mundart
In jeda Gmoa wiad a bisse onders gredt
An Bachmair Karl aus Schardnberg homma gfrogt, wos fia eahm de Mundart in da Gegnd ausmocht.
BEZIRK SCHÄRDING (juk). "Fast in jeder Gmoa wird a bissal anders gredt. Teils habm's sogar eigne Wörter. Und ba uns vermischt sih vui mitn Boarischn", verzoiht da Bachmair Karl aus Schardnberg. Er selbm war lange Zeit a Lehrer a der Berufsschui z' Schading. Monche vo de gstudierte Professorn habm d´ Mundart abgwert, weils als ungebildet guit, aber da ghört er ned dazua: „Vortragn han ih a der Schui a der ghobma Sprach und der Schmäh is a der Mundart grennt." A wichtigs Anliegn is an Bachmair Karl, dass de Mundart erhaltn bleibt. Dafür is er áh heut nuh, obwohl er scho in der Pension is, manchmal in Schuin unterwegs und halt a Stund über unser eigentliche Muattersprach, über d´ Mundart. Weil's ba de Jüngan sunst allweil mehr verschwindt: "Da tritt a gwisse Verstädterung ein."
Gschichtn vo da Grenz: Rumflaschl bein Hosntial obegrutscht
Gschichtnschreibm is a bsundre Leidnschaft van Bachmair. A Klassiker in seine Gschichtn is für eahm d´ Schmugglerei über d´ Staatsgrenz. Als junger Ma(nn) hat der Bachmair in Passau g´arbat und für an Arbatskollegn amal an Rum gschmugglt. De Flaschn Rum hat ar sih ünter der Hosn versteckt, hintern Hosngürtl einzwickt und wollts so über d`Grenz bringa. Af der deutschn Grenz hat ar zan Kofferraumafmacha aussteign müassn und da is eahm de Rumflaschn vorn Zöllner Richtung Hosntürl obegrutscht. Und weil er so glegn ganga is, hat n der Zöllner gfragt, ob er leicht an Leistnbruch hat und hat n áh wieder einsteign lassn. Er sollt sih warm haltn, hat eahm der Zöllner gratn und er hat eahm dráf g´antwort: „Des tua i eh grad!“ Wia er dann in sein Auto wieder drinn gesssn is, hat eahm der Zöllner durchs aberdráhte Fenster nuh einigsagt:"Schaun s eahna fei zua, dass eahna d´ Warmflaschn net bei der Hosnhaxn aberutscht." Und von an Weiberleud, de öfter unter ihrn Rock an Butter über d´Grenz gschmugglt hat, woaß er áh nuh a Gschicht. Des Weiberleut habm gwifte Zöllner im Winter zum Ofn zuwe gsitzt und solang befragt, bis der Butter zschmolzn is. Da habm Zöllner recht glacht, wia sie s geh lassn habm und za ihr gsagt: "Mare, ha, heut gehst wia gschmiert."
Schadinger Wörterbüachl
A anderner, der was si vui mit der hoamischn Sprach beschäftigt, is da Stöckl Ernst. Der hat si de Müah gmacht und scho Wörterbüachl gschriabn mit lauter Ausdrück aus der Gegnd. A seine Büchl erklärt ar, wo des Wort her kimmt und wia ma' s im Sprachgebrauch verwendt. Zwoa Büachl hat ar scho aussa gebm mit Anfangsbuachstabm A bis H. Weidane Büchl solln de nächst Jahre nuh folgn.
A boa Mundart-Wörta
anzahn - beeilen
bsunna - eigenartig
damisch - wütend, wild
dertadert - aufgeregt
dischgáriern - diskutieren
Eicht - eine Weile
für d ´Würscht - umsonst
Gfeiglát - Funktionsschwierigkeiten
Gfriß - Gesicht
Goaß gleckt - ausgeschmiert
Greibi - schlechtes Gerät, Fahrzeug
gschirrt - angekleidet
hinögn - kaputt machen
kebeln - schimpfen
Kletznweri - unbrauchbares Zeug
muxn - rühren
pobern - zittern, nervös
ranfln - schnaufen
Straßnwifi - rücksichtsloser Verkehrsteilnehmer
Surm - beschränkter Mensch, Sturkopf
tráwig - eilig
verhunzn - versauen, verderben
zmáht - kaputt
zuwáplödert - schnell ankommen
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