Kennen Sie den Liebes-Verein, der für Schärding Bedeutsames geleistet hat?

- Der Liebes-Verein wurde 1922 aufgelöst, weil er aufgrund der Einführung der Krankenkasse hinfällig geworden war.
- Foto: BH Schärding
- hochgeladen von Kathrin Schwendinger
SCHÄRDING (ska). Im Sinne christlicher Nächstenliebe gründete ein Kreis hilfsbereiter und spendenfreudiger Menschen am 15. November 1842 in Schärding den "Liebes-Verein". Ihr Ziel: Arme Handwerksgesellen und Dienstboten im Falle einer schweren Krankheit ärztlich zu betreuen und zu pflegen.
Dank bedeutender Geld- und Materialspenden der Mitglieder und Förderer – diese kamen nicht nur aus der Stadt Schärding, sondern auch dem ganzen Bezirk und auch aus Bayern – gelang dem Verein Bedeutsames: Vor dem Linzer Tor, in der Gabelung von Linzer- und Alfred-Kubin-Straße konnte ein Grundstück erworben und darauf ein Krankenhaus gebaut werden – der Vorgänger unseren heutigen Landeskrankenhauses. Es besaß zwei Krankensäle und mehrere Zimmer mit insgesamt 54 Betten und trug außen die Widmungsinschrift "Der leidenden Menschheit".
Der Platz wurde schon bald zu wenig, weshalb der Liebes-Verein aus seinen Mitteln 1883 das nächstgelegene Haus samt Garten um 3400 Gulden ankaufte und der Stadtgemeinde zur Erweiterung des Krankenhauses übergab.
Auf Beschluss des Gemeinderates vom 25. Februar 1922 wurde der Liebes-Verein aufgelöst, weil er aufgrund seines Wesens eine Dienstbotenkrankenkasse gewesen und aufgrund des Krankenkassengesetzes hinfällig geworden war. Das Vereinsvermögen ging an das städtische Krankenhaus über.
Der Liebes-Verein hat nicht nur den Grundstein für das Schärdinger Krankenhaus gelegt, sondern dient auch heute noch als Vorbild für den Sozialhilfeverband Schärding.
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