Corona-Pandemie
Krankenhaus-Mitarbeiter machen mit Flashmob für Impfung mobil
Vor dem Klinikum Schärding forderten Krankenhaus-Mitarbeiter die Bevölkerung dazu auf, sich impfen zu lassen und damit die Überlastung des Klinikums Schärding in diesem Winter zu verhindern.
SCHÄRDING. "Bitte lassen Sie sich impfen", "Wir sind am Limit", "Fakten statt Fake News", "Nicht noch ein Corona-Winter" oder "Nur klatschen hilft uns nicht" steht auf den Schildern, die Mitarbeiter des Klinikum Schärding heute Vormittag in die Höhe hielten. Mit dieser gemeinsamen Aktion, organisiert von der Ärztekammer Oberösterreich, wollen viele Ärzte, Pfleger und andere Mitarbeiter im Krankenhaus auf die hohe Arbeitsbelastung hinweisen, der sie bedingt durch die Corona-Pandemie ausgesetzt sind. Sie fordern die Bevölkerung dazu auf, sich impfen zu lassen – nicht nur für sich selbst, sondern auch für das Gesundheitspersonal, das seit Monaten Stress hat.
"Wir versuchen mit dieser Aktion die Bevölkerung aufzurütteln und zu animieren, dass sie impfen geht. Neben Covid wird diesen Winter auch ein gewisser Anteil an Grippepatienten hinzukommen. Nach eineinhalb Jahren Pandemie sind die Krankenhaus-Mitarbeiter mittlerweile erschöpft." Dr. Thomas Meindl, Primar und Ärztlicher Leiter des Klinikum Schärdings
Mehr als 30 Mitarbeiter haben in Schärding an dem Protest teil genommen und wie Meindl sagt, die Gelegenheit genützt, um sich hinter das Krankenhaus zu stellen und der Bevölkerung ein Zeichen zu schicken. Besonders richtete sich die Botschaft an die vielen Unentschlossenen. Noch immer glauben viele Bürger nicht, dass das Virus auch für sie gefährlich werden kann. Oder dass es den Patienten auf der Intensivstation wirklich schlecht geht. Daher habe man schon früh begonnen, Verwandte zu Corona-Patienten zu lassen – auch wenn das wiederum sehr aufwändig ist, da die Besucher mit Schutzkleidung ausgestattet und von Personal begleitet werden müssen. Aktuell versorgt das Klinikum Schärding acht Corona-Patienten – und zwar nicht nur aus dem Bezirk Schärding. Auch Patienten aus Braunau werden in Schärding behandelt – wie schon in der zweiten und dritten Welle im Winter 2020/21 sind die Kollegen dort überlastet und müssen Patienten auslagern. Oberösterreich ist nach wie vor eines der Bundesländer mit der niedrigsten Impfquote. Im Bezirk Schärding sind laut Statistik des Landes Oberösterreich 57,5 Prozent der Bevölkerung vollimmunisiert, also zweimal geimpft.
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