Rowdytum
"Mit Bandenkriminalität hat das nichts zu tun"

- Im Bereich Schulzentrum – bei der Bistro-Box – treffen sich vermehrt Jugendliche mit ihren aufgemotzten Mopeds und Autos.
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Schärdinger Richard Mayrhofer ruft Petition ins Leben – Grund: Verkehrsrowdytum und Bandenkriminalität.
SCHÄRDING (ebd). Die Onlinepetition haben mittlerweile 481 Personen (Stand Dienstag, 21. Juli) unterzeichnet. Aber warum die Unterschriftenaktion? "Ich wohne seit eineinhalb Jahren direkt in der Stadt und muss Tag für Tag hautnah miterleben, wie einige wenige Autorowdies mit ihren aufgemotzten Boliden rücksichtslos in die Stadt preschen", so Mayr-hofer zur BezirksRundschau. Hotspots sind laut dem besorgten Bürger neben dem Oberen Stadtplatz auch der Untere Stadtplatz, die Innbruckstraße, die Denisgasse sowie das Schulzentrum. "Dabei wurden schon mehrmals Fußgänger und Passanten arg bedrängt und beinahe touchiert. Letztens hatte man einer Frau mit Kleinkind an der Hand – die gerade im Begriff war, den Zebrastreifen im Bereich Betten Ammerer zu überqueren – mit Vollgas den Vorrang genommen und sie nur knapp verfehlt."
Zustände wie in Neukölln?
Ein Höhepunkt ereignete sich laut Mayrhofer, als die Verkehrsrowdies vergangene Woche in der Nacht bei der Einfahrt ins Schulzentrum von einem Anrainer gestoppt und aufgefordert wurden, ihr lautes Treiben einzustellen. "Kurzerhand wurde von den Jugendlichen per Telefonat binnen weniger Minuten ein Schlägertrupp hinzugerufen. Rund 14 Personen haben dann auf den Bürger eingeschlagen und ihn verletzt. Dieser kriminellen Großstadttendenz á la Neukölln muss unbedingt Einhalt geboten werden", fordert Mayrhofer. Gegen die Schlägerbande wurde Strafanzeige erstattet, wie Schärdings Polizieiinspektions-Kommandant Alfred Reiterer bestätigt: "In dieser Sache wird ermittelt." Aussagen, wonach es sich um Zustände wie in Neukölln handelt, lässt Reiterer allerdings nicht gelten. "Es stimmt, es kommt im Bereich Bistro-Box in der Alfred-Kubin-Straße vermehrt zu Treffen von Jugendlichen mit ihren Mopeds und aufgemotzten Autos. Aber mit Bandenkriminalität hat das nichts zu tun." Dennoch sei die Polizei verstärkt im Einsatz. "Erst am vergangenen Sonntag konnten wir zwei aufgetunte Pkw und drei zu schnell fahrende Mopedlenker aus dem Verkehr ziehen. Wir werden auch künftig mit all unseren zur Verfügung stehenden Möglichkeiten diesen Bereich überwachen", lässt Reiterer wissen.
Fahrverbot kommt
In ständigem Kontakt ist die Polizei auch mit der Stadtgemeinde. Dazu Bürgermeister Franz Angerer: "Gegen die aufgezeigten Situationen, dass Autos mit überhöhter Geschwindigkeit im Ortsgebiet unterwegs sind, wurden von der Stadtgemeinde umgehend Kontrollen durch unsere Sicherheitsorgane eingeleitet und es wird entsprechend sanktioniert. Die Polizeiinspektion Schärding hat uns zudem versichert, dass in diesem Bereich verstärkte Polizeipräsenz herrschen wird, weil die Schnellfahraktionen hauptsächlich auf den Landesstraßen stattfinden und dort unsere Sicherheitswache keine Zuständigkeit hat." Wie Angerer betont, wurden Einsatzpläne mit Positionierungen des Geschwindigkeitsmessgerätes ausgearbeitet, damit erhöhte Präsenz auf den Gemeinde- und auch Landesstraßen im Gemeindegebiet sichtbar ist. Was die Vorfälle im Bereich der Schulstraße betrifft, so gibt es bereits Vorgespräche mit der Bezirkshauptmannschaft zum Erlass eines Fahrverbotes in den Nachtstunden von 22 bis 5 Uhr. Anrainer sollen davon ausgenommen werden.
Zur Sache
Mit der Petition möchte Mayrhofer die Stadtverwaltung und Behörden zur Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung bewegen.
Hier geht's zur Petition
Was sagen Sie dazu? Schreiben Sie uns einen Leserbrief an schaerding.red@bezirksrundschau.com
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