Nicht nur "Seifenblasen-Wunschdenken"
Pferdefreundin Nathalie Reitinger sitzt im Rollstuhl und auf der Kutsche
ENZENKIRCHEN (kpr). Nathalie Reitinger aus Enzenkirchen fühlt sich auf dem Pferdehof Hagenhofer schon wie zu Hause. Vor einem Jahr startete die BezirksRundschau einen Aufruf: Die heute 18-Jährige sitzt seit ihrer Kindheit im Rollstuhl und war damals auf der Suche nach einem Pferdehof, auf dem sie ihre Freizeit verbringen kann. Die Schwestern Anita und Karin Hagenhofer zögerten nicht und luden Nathalie zu sich ein. Heute ist die junge Enzenkirchnerin schon ein richtiger Pferde-Profi: Nicht nur in der Pflege und in der Bodenarbeit ist sie geübt, Nathalie sitzt sogar auf dem Kutschbock und führt das Gespann selbst – trotz Handicap.
Bronzenes Fahrabzeichen
Am Ostermontag erhielt sie den Lohn für ihren Ehrgeiz: Nathalie bestand die Prüfung für das Bronzene Fahrabzeichen im Gespannfahren. Das ermöglichte ihr Gespannfahrlehrer Günther Bramer aus Schulleredt in Andorf. "Er hinterfragte nicht einmal, ob das wegen des Rollstuhls möglich sei", freut sich Nathalies' Mutter Sabine. "Er hat eine Rampe gebaut, damit Nathalie auf die Kutsche kommt und sich über Hilfsmittel, wie einen Marathongurt, informiert, die für Gespannfahren mit Behinderung erlaubt sind", erzählt sie. Nathalie hat gezeigt, dass sie sich trotz Behinderung nicht aufhalten lässt: "Obwohl viele denken, dass Rollstuhl und Pferde nicht vereinbar sind und das Ganze nur Seifenblasen-Wunschdenken ist, gibt meine Tochter nicht auf", ist sich Sabine Reitinger sicher.
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