Oakas nach langem Winter
BEZIRK (ka). Das Palmbuschen binden gehört im Bezirk Schärding zu den beliebten Osterbräuchen. Palmzweige gelten als Symbol für Sieg, Leben und Auferstehung. Sie werden zur Prozession am Palmsonntag mitgetragen, um den Einzug Jesu Christi in die Stadt Jerusalem darzustellen, bei der ihm die jubelnde Menge mit Palmbuschen und Ölzweigen zuwinkte. Zum Binden werden grüne Zweige verwendet. Je nach Region unterschiedlich sind es sieben oder neun Zweige von Birke, Buchsbaum, Eibe, Eiche, Erika, Haselnuss, Kirsche, Palmkätzchen, Seidelbast, Stechpalme, Thuje, Wacholder oder Zeder. Die geweihten Palmzweige gelten als unheilabwehrende Segensbringer. Man steckt sie nach dem Gottesdienst an besondere Plätze im Haus oder setzt sie in den Garten.
Der „Oakas“ ist eine althergebrachte österliche Speise, die in unserem Bezirk noch immer üblich ist, weiß Ernie Schmiedleitner, Obfrau der Goldhaubengemeinschaft Unteres Innviertel. Nach altem Glauben soll sie nach langen Wintermonaten und der Fastenzeit Kraft spenden und Lebensfreude schenken. Der Oakas wird am Karsamstag zubereitet, in der Kirche geweiht und nach der Auferstehungsfeier oder am Ostersonntag von der Familie gegessen.
Hier das alte Rezept:
Man nehme:
Auf je einen Liter Milch 10 Eier (ergibt ca. 3-4 Model Oakas) in einer flachen Rein versprudeln, eine Prise Salz – Milch dazugeben, Zucker nach Belieben (nicht zu süß) langsam erhitzen (keine große Hitze) ständig – aber sehr behutsam – die am Boden stockenden Masse aufrühren – nicht zu fest werden lassen, einige Weinbeeren untermischen, Masse in einem Nudelsieb abtropfen lassen (Stiermili), dann in die mit Weinbeeren (kleine Rosinen) ausgelegten Oakasmodel füllen und kühl stellen – Teller unterstellen! Aus der Form (Model) auf einen Teller stürzen und servieren – Guten Appetit!
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