Sandkisten-Test
Sandkistenproben aus Bezirk waren alle tiptop
BEZIRK, OÖ (wink/juk). Es fanden sich weder Schwermetalle noch die krebserregenden polycyclischen aromatischen Kohlenwasserstoffe in gesundheitsbedenklichem Ausmaß. Und nur in einer der 72 Proben entdeckten die HTBLA-Schüler Wurmeier, die durch Hunde- oder Katzenkot übertragen werden – diese stammt nicht aus dem Bezirk Schärding.
"Umweltschutz hat sich deutlich gebessert"
Für den Abteilungsvorstand für Chemieingenieurwesen der HTBLA Wels, Markus Eibl, kein erwartbares Ergebnis: "Ich bin überrascht. Es zeigt sich, dass sich der Umweltschutz deutlich gebessert hat, weil etwa Blei in den Analysen kein Thema war." Im Bezirk wurden Proben aus Sandkisten in Schardenberg, Brunnenthal, Riedau, Eggerding und Diersbach entnommen – keine gibt Anlass zur Besorgnis. "Der Sand in unseren Kisten wird regelmäßig ausgetauscht oder nachgefüllt. Aktuell ist der Sand schon wieder zu wenig, wir müssen auffüllen", so Riedaus Bürgermeister Franz Schabetsberger. Abdecken wie bei der Sandkiste im eigenen Garten könne man beim öffentlichen Spielplatz nicht: "Weil wir nicht jeden Tag wieder wen schicken können, der auf- und zudeckt." Auch Diersbachs Bürgermeister Johann Fuchs macht die regelmäßigen Kontrollgänge für den einwandfreien Befund verantwortlich: "Unsere Gemeindearbeiter sehen regelmäßig nach dem Rechten. Und die Evaluierung der Spielplatzgeräte ist ohnehin gesetzlich vorgeschrieben."
10.000 bis 100.000 Bakterien auf einem Sandkorn
Nicht fix vorgeschrieben ist, wie die hygienische Beschaffenheit des Sandes sein muss. Eine Forschungsstudie des Max Planck Instituts stellte jüngst fest, dass in einem einzelnen Sandkorn zwischen 10.000 und 100.000 Bakterien nachzuweisen sind. Generell sei das Krankheitsrisiko durch verunreinigten Spielsand jedoch als minimal einzuschätzen, fassen Abteilungsvorstand Markus Eibl und Analytik-Kustos Harald Baumgartner den Sandkisten-Test zusammen. "Meist ist die Dosis an Krankheitserregern so gering, dass unser Immunsystem damit gut fertig wird." Sie raten jedoch: "Händewaschen nach dem Spielen im Sand ist nach wie vor die effektivste und einfachste Methode, um einem Infektionsrisiko vorzubeugen."Was den Schülern bei der Entnahme der Proben noch aufgefallen ist: "Ein viel größeres Gesundheitsrisiko für Kleinkinder stellen achtlos weggeworfene Zigarettenstummel oder zerbrochene Glasflaschen auf Spielplätzen dar."
Zur Sache
In folgenden Sandkisten im Bezirk Schärding wurden Proben genommen:
• Brunnenthal, Schulstraße 11
• Schardenberg, Schärdinger Str. 4
• Riedau, Achleiten
• Eggerding, Eggerding 60
• Diersbach, Am Berg 11
Die Proben wurden in der HTL Wels unter Projektleiter Markus Eibl auf Schwermetalle, polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe und humanpathogene Parasiten getestet. Hinsichtlich der Schwermetalle hielten die Sandproben sogar den Richtwerten der European Food Safety Authority stand – sprich nicht einmal durchs Essen würden Grenzwerte überschritten. Bei den Kohlenwasserstoffen orientierte sich die Auswertung an einem Grenzwert des deutschen Umweltbundesamtes. Bei der parasitären Belastung wurde der Sand auf Wurmeier untersucht.
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