"Wohnzimmertests"
St. Roman Ortschef beklagt schleppende Umsetzung
St. Romans Bürgermeister Siegfried Berlinger kritisiert Land OÖ wegen schleppender Zuteilung von "Wohnzimmertests".
ST. ROMAN. "Im Rahmen von Pressekonferenzen werden gerne medienwirksam Maßnahmen angekündigt, die uns dann auch als Gemeinden betreffen. Zum Zeitpunkt der Ankündigung sind aber die Regeln wie wir die Maßnahmen umsetzten 'dürfen', selten bekannt", lässt Berlinger kein gutes Haar an der Kommunikationsstrategie des Landes. "Genauso geht es uns momentan bei den Wohnzimmertests. Die Nachlieferung von Tests funktioniert sehr schleppend. Viele Bürger müssen vertröstet werden und sind deshalb verärgert. Zudem sind die Mitarbeiter im Amt mit vielen unnötigen Telefonaten beschäftigt."
"Viele Bürger müssen vertröstet werden und sind deshalb verärgert. Zudem sind die Mitarbeiter im Amt mit vielen unnötigen Telefonaten beschäftigt."
Obschon die Gemeinde am Freitag, 18. Februar, mit neuen Tests beliefert wurde, verfügte die Gemeinde tagelang über keine Wohnzimmertests – trotz rechtzeitiger Bestellung. "Deshalb mussten wir alleine diese Woche rund 50 Bürger mit leeren Händen nach Hause schicken. Das ist nicht nur für die Leute, sondern auch für uns ärgerlich", beklagt Berlinger. Nachsatz: "Wenn man schon ein solches Angebot schafft, dann sollten auch genügend Tests zur Verfügung stehen." Dass er mit seiner Meinung nicht allein dasteht, wisse er aus zahlreichen Gesprächen. "Wir sind da mit Sicherheit nicht die einzige betroffene Gemeinde", so der Ortschef.
Vereinzelte Engpässe
Die BezirksRundSchau konfrontierte die zuständige Abteilung des Landes mit der Kritik. Dazu heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme: "Seit Ende Jänner werden in den oberösterreichsichen Gemeinden 'Wohnzimmertests' mit QR-Codes an die Gemeindebürger ausgegeben. Drei Millionen dieser Tests wurden bisher an die Gemeinden ausgeliefert. Nach Schätzungen wurden von den Gemeinden in den ersten drei Wochen durchschnittlich etwa 70 Prozent ausgegeben. Zur Vorbereitung auf sichere Semesterferien können weitere 1,5 Millionen Wohnzimmertests je nach Bedarf von den Gemeinden abgerufen und nachgeliefert werden. Grundsätzlich hat eine Bestellung fünf Werktage Vorlaufzeit. Bestellt eine Gemeinde etwa am Montag, bekommt sie Anfang der kommenden Woche die Tests geliefert. Gibt es in Gemeinden einen akuten Engpass, werden aber auch Sondertransporte durchgeführt. In einigen wenigen Fällen kam es in kleinen Gemeinden kurzfristig vereinzelt zu Engpässen – etwa bedingt durch die Ausgabe von mehr als einer Packung an eine Person. Durch rasche Nachlieferungen reagiert das Land OÖ hier aber schnell und unkompliziert."
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