Jubiläum
Stadtmuseum Schärding feiert 120-jähriges Bestehen

- Das Heimathaus sollte Spiegelbild der historischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der Stadt Schärding sein.
- Foto: Stadtamt Schärding
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Geschichtsbewusste Schärdinger gründeten am 17. Jänner 1905 das Stadtmuseum Schärding – noch ohne Ausstellungsmaterial. Das sammelte der Verein erst danach.
SCHÄRDING. Das Heimathaus sollte Spiegelbild der historischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung der Stadt Schärding sein. Ideal muteten dafür die Räumlichkeiten des ehemaligen Schlosstores an, das selbst Zeugnis vergangener Tage war. "Anfangs stand das Museum noch leer. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Zeugnisse und Überreste aus Schärdings Geschichte für das neue Museum zu spenden – und das taten sie auch vielfach", weiß Claudia Reischl, die neue Museums-Kustotin. Sie hat nach dem plötzlichen Tod ihres Vorgängers Ludwig Vogl im Sommer 2023 die Leitung des Museums interimistisch übernommen. Nach Abschluss ihrer Museums-Kustoten-Ausbildung im September 2024 ist sie nun offiziell im Amt.

- "Anfangs stand das Museum noch leer. Die Bevölkerung wurde aufgerufen, Zeugnisse und Überreste aus Schärdings Geschichte für das neue Museum zu spenden – und das taten sie auch vielfach", weiß Museums-Kustotin Claudia Reischl.
- Foto: Stadtarchiv Schärding
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"Der Sammler" informierte über Spenden und Co.
Gründungsmitglieder für den neuen Musealverein gab es viele – und sie kamen aus den verschiedensten Gesellschaftsschichten. "Da war vom Arzt bis zum Seifensieder alles dabei. Und große Schärdinger Namen wie Georg Wieninger, Eduard Kyrle oder Baumgartner", zählt Reischl auf. Der Spenden-Fundus wurde dann thematisch gegliedert. "Die Themenbereiche sahen schon annähernd so aus wie heute", erklärt Reischl. Um die Schärdinger über die Spendenfülle am Laufenden zu halten und ihnen historisch Interessantes näherzubringen, veröffentlichte das Stadtmuseum ab Februar 1905 im Schärdinger Wochenblatt eine Beilage mit dem Titel "Der Sammler". Diese erschien anfangs wöchentlich, später unregelmäßiger, aber durchgehend bis 1921, berichtet die heutige Museumsleiterin.
Museum während 2. Weltkrieg als Wohnung genutzt
Das Heimathaus selbst schloss während des 2. Weltkriegs seine Pforten, da die Räumlichkeiten als Wohnung gebraucht wurden. "Die Artefakte wanderten irgendwo auf Dachböden oder anderswo hin – ohne konkret darüber Buch zu führen. Als Maria Kapsreiter und Prof. Franz Engl das Museum ab 1949 wieder revitalisierten und einrichteten, war deshalb viel verloren gegangen", informiert Reischl. Engl leitete das Heimathaus dann bis 1991, ihm folgten schließlich Rudi Reischl und danach Norbert Leitner, bevor Ludwig Vogl im Jahr 2017 übernahm.
Öffnungszeiten:
Das Stadtmuseum Schärding öffnet von 1. Mai bis 31. Oktober 2025, immer Mittwoch, Donnerstag, Samstag und Sonntag, jeweils von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 17 Uhr. Fragen per Mail an info@schaerding.info oder Tel.: +43(0)7712/43000 (während der Öffnungszeiten). 2025 kuratiert Claudia Reischl erstmals eine Sonderausstellung. Sie trägt den Titel "Spinnst du? – Von der Schur bis zum Tuch" und behandelt den Weg, wie aus Pflanzen bzw. Schafwolle Stoffe werden.



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