Brauchtum
Stiernacht wird im Bezirk Schärding noch immer gelebt

Nicht solide verwahrte Gegenstände oder Fahrzeuge werden in der Stiernacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag von Unruhestiftern genommen und an öffentlichen Plätzen, häufig am Marktplatz, aufgestellt – wie hier in St. Roman. "Bei uns steht eigentlich jedes Jahr etwas am Gemeindeplatz", meint Bürgermeister Siegfried Berlinger.  | Foto: Gemeinde St. Roman
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  • Nicht solide verwahrte Gegenstände oder Fahrzeuge werden in der Stiernacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag von Unruhestiftern genommen und an öffentlichen Plätzen, häufig am Marktplatz, aufgestellt – wie hier in St. Roman. "Bei uns steht eigentlich jedes Jahr etwas am Gemeindeplatz", meint Bürgermeister Siegfried Berlinger.
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Allerhand Schabernack wird in der Stiernacht von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag in zahlreichen Schärdinger Gemeinden getrieben.  

BEZIRK SCHÄRDING. Als "Zeit des Unfugs und der Rüge, in der zur Ordnung gemahnt wird" bezeichnet der oberösterreichische Brauchtumskalender die Stiernacht – auch Unruh- oder Störnacht genannt. Einzelne Personen, aber auch Gruppen machen dabei die Gegend unsicher, nehmen nicht gut verwahrte Gegenstände mit und tragen sie an öffentlichen Plätzen wie der Kirche oder dem Gemeindeplatz zusammen. 

Gegenstände verschleppen und Streiche spielen

Aber auch Streiche und Boshaftigkeiten dürfen in dieser Nacht gespielt werden – wie Geschäftsschilder vertauschen oder Türklinken mit Zahnpasta einreiben, heißt es im Brauchtumskalender. Im Enzenkirchner Heimatbuch zählt der ehemalige Direktor der Volksschule Sigharting Rupert Ruttmann eine Reihe von Unfug-Aktionen auf, die in der Stiernacht passieren: "Es werden Hausschilder vertauscht, Garten- und Aborttüren ausgehängt und verschleppt, Bäume von der Säge weggetragen, Türen mit Wied oder Holz verbarrikadiert, bei Wirten Gartenmöbel vertragen und auf den Kirchenplatz wieder eine 'Wirtsstube' errichtet, Lichtmasten unter Brücken versteckt und so weiter." 

In St. Roman werden oft Themen abgearbeitet

In der Gemeinde St. Roman gehen auch heute noch jedes Jahr einige zum "Stieren" oder Stören um. "Bei uns steht eigentlich am Pfingstmontag immer etwas auf dem Marktplatz, ein Turm aus Anhängern und andere Gegenstände", sagt Bürgermeister Siegfried Berlinger. Dabei werden häufig aktuelle Themen kreativ aufbereitet. Etwa eine hohe Niederlage der St. Romaner Fußballer gegen die Kicker der Nachbargemeinde Münzkirchen. So entlehnten die Stierer in diesem Jahr zwei Fußballtore, errichteten kurzerhand am Gemeindeplatz ein Fußballfeld und stellten davor Plakate mit dem Schriftzug "6:0, aber egal. Jeder macht sich mal in die Hose" auf. 
"Wir hatten auch schon mal die Themen Jagdvergabe oder Badesee", erinnert sich der Ortschef. Wer die Gegenstände dort absetzt, sei streng geheim und unterliege dem Beichtgeheimnis, fügt Berlinger schmunzelnd hinzu.

Früher auch Liebesbeweise in der Unruhnacht

Laut Brauchtumskalender waren früher auch Liebesbeweise in der Unruhnacht verbreitet. So schmückten verliebte Burschen die Häuser ihrer Mädchen mit Pfingstmaien und frisch geschmückten Birkenästen als Symbol ihrer Zuneigung.

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