"Und plötzlich zog ein Kind den Stecker"

SCHÄRDING. Ein Vierteljahrhundert Ferienpass – im Interview spricht Kinderfreunde-Chefin Doris Streicher über Erlebtes, über eine "Beinahe-Katastrophe", und warum sie die ersten Ferienpass-Veranstalter des Bezirks waren.

25 Jahre Schärdinger Ferienpass – eine Erfolgsstory?
Der Ferienpass ist eine Erfolgsstory – aber wir haben vor 25 Jahren nicht geglaubt, dass er ein so großer Erfolg wird. Wir waren die ersten im Bezirk und die Kinder kamen aus dem ganzen Bezirk – sogar aus Engelhartszell.

Wie hat eigentlich alles begonnen?
Wir waren einige Familien und es gab in den Ferien keine Angebote für Kinder. Ich war die Kinderfreunde-Vorsitzende, da hat uns Altbürgermeister Ferry Gstöttner von einem Projekt erzählt – einem "Ferienpass", den es, glaube ich, im Salzkammergut gegeben hat. Und so ist dann der "Schärdinger Ferienpass" entstanden.

Was macht Ihrer Meinung nach den Schärdinger Ferienpass so erfolgreich?
Ich glaube der Hauptgrund ist, dass uns die Kinder sehr wichtig sind und uns das ganze selber auch sehr viel Spaß macht.

Was war aus Ihrer Sicht die gelungenste Veranstaltung?
Wir hatten sehr viele schöne Veranstaltungen. Sehr gut kann ich mich noch erinnern, dass wir mit einem Doppeldecker-Bus nach Enzenkirchen auf den Bauernhof von Bürgermeister Hochegger gefahren sind – um mit über 100 Kindern das Leben auf einem Bauernhof anzuschauen.

Gab es so etwas wie eine „schlechteste“ Veranstaltung?
Es gab eigentlich keine schlechten. Aber eines werde ich nie vergessen. Als beim Abschlussfest des Ferienpasses am Stadtplatz ein Jugendlicher den Stecker der Riesenrutsche herauszog und diese in sich zusammenfiel – voll mit Kindern in rund drei Metern Höhe. Man hat eben eine Riesenverantwortung. Gott sei Dank ist in den ganzen Jahren nie etwas passiert.

Wie lange werden Sie und ihr Gatte noch den Ferienpass betreuen?
Solange es noch Spaß macht und ich ein Team um mich habe. Deshalb eine Bitte an alle Interessierten – kommt und helft im Team mit. Es gibt nichts Schöneres, als etwas mit Kindern zu unternehmen – schließlich sind die Kinder unsere Zukunft.

Heuer ist ja ein Revival geplant. Welches genau?
Am 8. September gibt es ein Hexen- und Zauberer-Fest mit Ausklang am Stadtplatz. Wir würden uns freuen, wenn viele der ehemaligen “Kinder“ kommen würden, um gemeinsam zurückzuschauen und um ihre Erinnerungen an den Ferienpass zu erzählen.

Auf welche Veranstaltungen können sich die Kinder künftig freuen?
Ich glaube, die Kinder können sich auf alle Ferienpass-Veranstaltungen freuen. Am Ende der Ferien fahren wir mit einem Bus zu den Sauwald Erdäpfel Bauern nach St. Ägidi. Dort werden wir Kartoffeln klauben, kochen und essen – das wird sicher auch ein tolles Erlebnis für alle.

Gibt es eine Veranstaltung, die Sie unbedingt noch umsetzen möchten?
Nächstes Jahr wird es wahrscheinlich eine andere Art des Ferienpasses geben, aber darüber denken wir erst intensiv nach dem 25. Jubiläum nach. Ein Highlight heuer wird sicher die große „Kinder, Keks und Kabarett“-Benefiz Veranstaltung, die wir am 2. Dezember zum fünften Mal im Kubinsaal veranstalten werden. Ein Theaterstück samt Musik mit Schärdinger Kindern. Übrigens: Junge Schauspieler können sich schon jetzt bei uns melden.
Fotos: Streicher