Wald und Wild - Waldbauern und Jäger - gegen oder miteinander?
Rund vierzig Fachleute wie Waldbauern, Forstleute, Jäger, Behördenvertreter und Naturschützer folgten der Einladung zur Waldbegehung des Naturschutzbundes "12 Jahre Waldentwicklung mit Wildschutzzaun" am 22.Juni 2013 in St. Ägidi - Voglgrub.
Der Vergleich, Waldentwicklung mit Wildschutzzaun stellte sich für eine Waldentwicklung durch Naturverjüngung im Gebiet St. Ägidi und Kopfing gegen Waldflächen ohne Wildschutzzaun als Vorteil heraus.
Ökojagdobmann Hans Hauer vertritt eine natürliche Waldentwicklung ohne Wildschutzzaun. Maßnahmen können sein, Rehe nicht durch Fütterung anzulocken und mit entsprechendem Jagddruck die Rehdichte klein zu halten. Dipl.Ing. Klaus Schulz-Wulkow als Vertreter der Bezirksjägerschaft betont, dass der Zaun nur eine temporäre Hilfslösung sein kann bis der Wald in eine naturnähere, sprich äsungsreichere Form übergeführt wird, in der der Verbissdruck vernachlässigbar wird.
Nach einer Förstermeinung soll der Jagddruck auf das Reh im Wald bzw. bei Waldaufwuchsflächen ausgeübt werden. Es würde das Reh mehr in offene Wiesenflächen und in den Hochwald drängen.
Von Fachleuten wurde innerhalb einer Wildschutzzaunfläche ein erheblicher Verbissanteil von Laubgehölzen und Straucharten in niedriger Vegetationshöhe festgestellt. Dies weist auf einen Verbiss durch Feldhasen, sogenannten Waldhasen, hin, welcher nicht unterschätzt werden darf. In diesem Zusammenhang kam in Gesprächszirkeln auch die wichtige Rolle des Fuchses als
Jäger nach Mäusen und Waldhasen für eine gedeihliche Waldentwicklung zur Sprache.
Der Wald als Wirtschaftsfaktor, grüne Lunge und Erholungsraum kam beispielhaft ins Bewusstsein. Ebenso waldbauliche Fehler aus der Vergangenheit und auch in der Jetztzeit wurden an Beispielen bei der Begehung veranschaulicht.
Allgemein wurde die sachliche Verständigung im Blickwinkel "Wald vor Wild" am Schluss der Begehung von den Vertretern der Jagd, Bezirksjägermeister Franz Stadler und Dipl. Ing. Klaus Schulz-Wulkow, dem Naturschutzbund-Bezirkssprecher Walter Christl und vom Gastgeber Konsulent Hans Klaffenböck betont.
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