Natascha Haunschmid

Wasser ist Element der Aegidinger Berufsfotografin

Natascha Haunschmid, Berufsfotografin aus St. Aegidi, belegte beim Landespreis der Berufsfotografen mit einem spektakulären Unterwassser-Porträt den zweiten Platz in der Kategorie "Kreativporträt und Mode". 

ST. AEGIDI. "Das Foto entstand während eines regulären Shootings und war nicht extra für den Wettbewerb geplant. Die Unterwasserfotografie hat mich durch meine Wasser-Faszination schon lange angezogen", berichtet die Fotografin. 

"Bei diesem Projekt habe ich versucht, eine gewisse Leichtigkeit und Verträumtheit ins Bild einfließen zu lassen, sodass man den Eindruck hat, die junge Frau würde im Wasser schweben oder in eine Traumwelt eintauchen. Das Bild entstand um 22 Uhr im eigenen Pool, da das Kunstlicht sich bei vollkommener Dunkelheit draußen am besten steuern lässt." 

Auf die Auszeichnung ist Haunschmid angesichts der Tatsache, dass er von einer Jury aus Berufskollegen vergeben wird, besonders stolz. "Wassershootings sind tatsächlich mein Markenzeichen und mein Spezialgebiet. In unserem Haus in St. Aegidi haben wir das Badezimmer extra für solche Shootings gestaltet", erzählt die 29-Jährige. Viele ihrer Fotos sind sinnlich-erotisch oder frech. Haunschmid spielt mit Farben und dem Element Wasser. Um Kunden in Szene zu setzen hat sie eine freistehende Badewanne und sogar eine Badewanne im Garten unter freiem Himmel.

Etwa die Hälfte ihrer Aufträge besteht aus Wasser-Shootings, der Rest ist klassische Einzel- und Paarfotografie. Seit zehn Jahren ist Fotografie in Österreich ein freies Gewerbe. Die Konkurrenz durch nebenberufliche Fotografen ist in der Branche groß. "Davon sind in Oberösterreich etwa 1.500 gemeldet – das sind zwei bis drei pro Gemeinde", erläutert die Fotografin. 

Natascha Haunschmid stammt ursprünglich aus Tragwein und schnappte sich schon mit drei Jahren die Kamera ihres Vaters. Die Lehre zur Fotografin absolvierte sie bei Happy Foto. Vor vier Jahren verlagerte sie gemeinsam mit ihrem Partner den Lebensmittelpunkt nach St. Aegidi. "Ich versuche bei jedem Shooting etwas andres zu machen und auf die Leute einzugehen. Ein Paar, das in Dirndl und Lederhose zum Shooting kommt, setze ich anders in Szene als jemanden, der viele Tattoos hat", meint Haunschmid.

"Die Australierin Julia Trotti macht ganz tolle Porträts, die sich sehr zurücknehmen. Auch die kreativen Konzeptarbeiten von Jovana Rikalo aus Serbien mag ich sehr."

Fotografieren Frauen eigentlich anders als Männer? "Das glaub ich nicht, es gibt auch viele männliche Fotografen, die ich sehr bewundere. Nur was Deko, Blumen oder Farbegestaltung beim Shooting angeht, würd ich das eher als weibliches Talent sehen – da machen männliche Fotografen weniger." 

"Blind Date Shooting" im August

Im August wagt die Fotografin ein Experiment und veranstaltet ihr erstes "Blind Date Shooting", eine Idee aus USA. Zwei Singles, die sich noch nie gesehen haben, machen als erstes Date gemeinsam Fotos.

"Ich bin schon sehr gespannt. Natürlich versuche ich Paare zusammenzustellen, die altersmäßig gut zusammenpassen. Ansonsten wird es eine Überraschung." Es gibt noch freie Plätze. Teilnahmevoraussetzung: Man ist Single, hat am 20. und 27. August Zeit und ist mit der Veröffentlichung der Fotos einverstanden – mehr Infos zu diesem Format gibt es auf der Bilderwald Homepage