Verdacht

Werden Tauben im Stadtgebiet vergiftet?

Im Herbst sollen im Bereich Schärdinger Finanzamt und Bezirksgericht Tauben vergiftet worden sein.

SCHÄRDING. Es geht um zwei Tauben, die Anfang September in Schärding in der Nähe des Finanzamts innerhalb von Minuten qualvoll verendeten. 

"Die Tauben haben sich gekrümmt, nach Luft gerungen und wild mit den Flügeln geschlagen. Ich habe sie vom Weg aufgehoben und auf den Rasen gesetzt, damit sie nicht überfahren werden. Dort ist erst die eine verendet – nicht mal eine Minute später war auch die zweite tot", berichtet Daniela Leiner, sie hat die Vögel damals gefunden.

Das kam ihr so komisch vor, dass sie Walter Christl vom Naturschutz OÖ Bezirk Schärding hinzuzog. Der gab die Kadaver weiter an den Verein Bird Life, der sie toxikologisch untersuchen ließ. Das Ergebnis ließ lange auf sich warten, doch steht nun fest.

"Es steht der Verdacht im Raum, dass hier der Wirkstoff Pentobarbital missbräuchlich verwendet wurde", interpretiert Amtstierärztin Sonja Schirz den Befund. Der Wirkstoff wird auch zum Einschläfern von Tieren verwendet. Laut Berichten von Anrainern wurden im Herbst häufiger tote Tauben in diesem Bereich aufgefunden. Am Dach des Bezirksgerichtsgebäudes, wo vorher viele Tauben nisteten, hätte sich der Bestand im Herbst schlagartig dezimiert, so die Beobachtung von Daniela Leiner. Sie hat auch eine klare Meinung dazu: "Auch Tauben haben ihre Lebensberechtigung. Man kann Tiere nicht einfach vergiften oder erschlagen, nur weil es einem nicht passt, dass sie da sind." Auch Walter Christl fordert, das sich "Vergiften geht gar nicht, auch wenn es viele Vorbehalte gegen diese Vogelart gibt. Damit werden auch andere Wildtiere sowie Haustiere gefährdet", betont Christl.

"Vergiften geht gar nicht, auch wenn es viele Vorbehalte gegen diese Vogelart gibt. Damit werden auch andere Wildtiere sowie Haustiere wie Hunde oder Katzen gefährdet." Walter Christl 

Zur Sache:

Wer etwas Auffälliges beobachtet, soll sich bei Walter Christl 0664 - 73628384 melden.