Ärger wegen Lärmschutzmaßnahmen
Gemeinderat fixiert Fensterförderung entlang Bahntrasse. Anrainer wären für Lärmschutzwände.
SCHÄRDING (bich). Mit nur einer Gegenstimme fiel bei der Sitzung am 11.12. der Beschluss zur Förderung von Lärmschutzfenstern anstelle von Lärmschutzwänden rechtsseitig der Bahn Richtung Wernstein. Zuvor wurden Pros und Contras dargelegt – unter anderem von Patrick Reidinger, einem unmittelbar betroffenen Anrainer. Er hatte vor der Sitzung eine Umfrage durchgeführt. "Ich habe 80 Flugblätter bei Anrainern verteilt und 27 Rückmeldungen erhalten. 25 davon sprechen sich für Lärmschutzwände aus, 23 sagen es ist seit den Umbauarbeiten lauter geworden." Was er besonders kritisiert ist die fehlende Kommunikation seitens der Gemeinde: "Wir wurden nicht ausreichend informiert. Das bestätigten mir auch die Anrainer. Fast niemand wusste, dass Lärmschutzmaßnahmen getroffen werden sollen. Dem Gemeinderat war das aber völlig egal."
Fenster um Hälfte billiger
Amtsleiter Hans Leidinger erklärt auf Anfrage der BezirksRundschau, weshalb man sich letztendlich für Fenster und gegen Lärmschutzwände entschieden hat. Erstens führe die fast durchgehende Hanglage rechtsseitig der Bahn dazu, dass Lärmschutzwände mindestens einen Meter höher als üblich sein müssten. Dann würden sie aber dennoch, zitiert er einen ÖBB-Experten, nur ein eingeschränktes Ergebnis liefern. "Größere Vorteile brächten die Wände nur weiter unten gelegenen Häusern. Höher gelegene Anrainer würden den Lärmpegel, so zeigen Erfahrungsberichte aus anderen Regionen, sogar höher empfinden als zuvor." Ein weiteres Argument für die Lärmschutzfenster: die geringeren Kosten. "Die Wände kämen uns auf 1 bis 1,1 Millionen Euro. Die Fenster werden um die Hälfte günstiger sein."
Für Patrick Reidinger ist die Entscheidung dennoch unverständlich. "Der Zug ist für mich noch nicht abgefahren. Ich werde mich informieren, was sich machen lässt."
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