Psychosomatische Beschwerden
Wenn der Körper schreit, weil die Seele leidet

- hochgeladen von Karin Razenberger
Auf Erschöpfung folgt Krankheit
Wenn seelische Belastungen körperliche Beschwerden hervorrufen − zum Beispiel im Rahmen von beruflichen oder privaten Konflikten −, spricht man klassischerweise von psychosomatischen Erkrankungen. Durch den Einfluss der Seele (Psyche) auf den Körper (Soma) kann sich ein Mensch krank fühlen und Beschwerden haben, ohne dass der Arzt oder die Ärztin eine organische Ursache findet. Heute weiß man, dass im Grunde bei allen Erkrankungen Psyche und Körper zusammenspielen. Die Psyche hat Einfluss auf das Ausbrechen, die Beschwerden und den Verlauf sogenannter organischer Erkrankungen.
Leistungsdruck, belastende Ereignisse, aber auch schwierige Lebensgeschichten und ungelöste Lebensthemen, oder die alltäglichen Konflikte und Verletzungen. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem die Psyche streikt und als Folge der Körper mit unangenehmen Symptomen auf die „Schieflage der Seele“ aufmerksam macht.
Psychosomatische Erkrankungen können fast alle Organe betreffen und sehr unterschiedliche Symptome wie chronische Schmerzen in unterschiedlichen Körperregionen verursachen.
• Kopf-, Gelenk-, Muskel- und Bauchschmerzen,
• Allgemeinsymptome wie Erschöpfung und Müdigkeit,
• Verdauungsbeschwerden, Kreislaufstörungen, Schwindel und vieles mehr
Ohne Befund
Wenn am Ende der organischen Untersuchungen die Aussage „Sie haben nichts“ folgt, fühlen sich viele Betroffene nicht ernst genommen und alleine gelassen. Auf der Suche nach Antworten nehmen manche einen regelrechten Ärzte-Marathon auf sich. Erst nach lager Odyssee richtet sich der Blick auf psychische Auslöser.
Es gibt für die „Krankheit ohne Befund“ keine Pille, die alles gut werden lässt. Die psychologische Beratung unterstützt sie, sich selbst und ihr soziales Umfeld besser zu verstehen, Fähigkeiten und Ressourcen zu entdecken und weiterzuentwickeln, wieder im Einklang mit sich und ihren Lebenszielen zu stehen und vor allem wieder auf ihre individuellen Bedürfnisse zu hören und diese umzusetzen.
Hier setzt die Begleitung der Lebensberater an.
Das Wichtigste aber ist, dass die Betroffenen verstehen, dass eine psychosomatische Störung keine Zeichen von Schwäche ist, sondern ein Hilferuf der Seele – und es gibt Menschen, die sie ernst nehmen und ihnen bei der Bewältigung helfen
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