Interview Josef Heinzl
"Fingerspitzengefühl und gute Nerven"

Josef Heinzl (Mitte) bekam nach 30 Jahren als Sektionsleiter die Silberne Ehrennadel des Oberösterreichischen Fußballverbandes. | Foto: Thomas Kunde
  • Josef Heinzl (Mitte) bekam nach 30 Jahren als Sektionsleiter die Silberne Ehrennadel des Oberösterreichischen Fußballverbandes.
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FREINBERG. Seit 1988 lenkte Josef Heinzl die sportlichen Geschicke des Sportvereins Freinberg. Dafür gab es im letzten Jahr auch die Silberne Ehrennadel des Fußballverbandes.

Sie haben 2018 nach 30 Jahren das Amt des Sektionsleiters beim SV Freinberg abgegeben.
Das war keine Entscheidung von heute auf morgen. Eigentlich wollte ich schon bei der letzten Jahreshauptversammlung zurücktreten, aber da gab es ohnehin Personalprobleme. Nach der letzten Saison hat es gepasst. Es gehören jetzt mal wieder Jüngere her, mit neuen Ideen und Schwung.

Ist Ihnen der Abschied schwer gefallen?
Ich bleibe dem Verein immer verbunden. Ich bin weiter im Vorstand und bereite am Spieltag die Spielberichte für den Schiedsrichter vor. Der neue sportliche Leiter und sein Stellvertreter sind aktive Fußballer, die möchte ich etwas entlasten. Schließlich war ich selbst in meinen ersten Jahren als Sektionsleiter ab 1988 noch Spieler der Kampfmannschaft – das war und ist nicht einfach.

Was macht in Ihren Augen einen guten Sektionsleiter aus?
Man braucht gute Nerven und Fingerspitzengefühl für Trainer und Spieler. Als Sektionsleiter muss man dem Trainer gute Arbeitsbedingungen bieten und schauen, dass es auch im Verein passt. Dafür muss man immer bei der Mannschaft dabei sein, bei Training und Spielen, damit man ein Gespür bekommt, wo es hapert. Gutes Einvernehmen mit allen ist wichtig. Auch für den Ablauf der Meisterschaft oder von Trainingslagern hat man als Sektionsleiter die Verantwortung.

Ist die ehrenamtliche Arbeit „schwieriger“ geworden?
Einfacher ist es nicht geworden. Es werden noch mehr Ausbildungen vom Verband angeboten, was gut ist, aber eben Zeit in Anspruch nimmt. Eine große Erleichterung war die Umstellung von Papier auf die elektronischen Spielberichte – hier war der oberösterreichische Fußballverband Vorreiter. Immer weniger Menschen sind bereit, so viel Freizeit für einen Verein zu opfern. Dafür muss vor allem die Familie mitspielen. Hier gilt meiner Frau ein besonderer Dank: Ohne ihre Unterstützung wären die 30 Jahre nicht möglich gewesen.

Wie hat sich der Fußball im Vergleich zu früher geändert?
Ich weiß gar nicht, ob sich so viel verändert hat. Der Sport ist kompakter geworden. Körperliche Fitness ist heute noch mehr Voraussetzung als früher, auch in den unteren Klassen. Die Plätze sind größer als damals. Zudem wird es immer schwieriger, langfristig eine Mannschaft aufzubauen, weil es weniger Kinder gibt, das Freizeitangebot groß ist und viele Jungs gerade dann wegfallen, wenn sie reif für die Kampfmannschaft sind. Und Spieler sind sensibler als früher, was Kritik angeht (schmunzelt).

Welche Erlebnisse bleiben Ihnen in Erinnerung?
Ein Highlight waren natürlich die beiden Phasen, in denen der SV Freinberg in der Bezirksliga gespielt hat. Einmal acht Saisonen in Folge ab 1985/86 und dann ein kurzes Gastspiel in der Saison 2015/16. Allein das ganze Umfeld bei den Relegationsspielen und die Zuschauer. Auch ein Trainingslager vor vielen Jahren werde ich nie vergessen. Eine Meinungsverschiedenheit zwischen einem Spieler und dem damaligen Trainer ging so weit, dass der Trainer abreisen wollte. Glücklicherweise konnten wir schlichten. Der Abstieg nach der letzten Saison 2017/18 ärgert mich immer noch, denn er war unnötig wie noch was. Das zeigt allein die Tatsache, dass wir gegen die Tabellenführer voll gepunktet haben.

Was machen Sie mit der freigewordenen Zeit?
Neben den Aufgaben, die ich weiterhin für den SVF erfülle, wie Betreuung des Fuhrpark oder Haustechnik, wird einem als Handwerker und mit einem eigenen Häusel nie fad (schmunzelt). Und mehr Zeit für die Enkerl bleibt auch.

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