Trailrunning
Philip Kobler peilt neue Bestzeit beim Traunsee Bergmarathon an

Beim Traunsee Bergmarathon startet Philip Kobler 2019 bereits zum fünften Mal. Sein Ziel: Gesund ins Ziel kommen und die Zeit vom Vorjahr unterbieten. | Foto: Kobler
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ST. MARIENKIRCHEN BEI SCHÄRDING. Bereits zum fünften Mal startet Philip Kobler aus St. Marienkirchen bei Schärding am 6. Juli 2019 beim Traunsee Bergmarathon. Über seine Ziele, besondere Herausforderungen und den Unterschied zum "gewöhnlichen" Marathon, darüber spricht er im Interview.

Sie sind Trailrunner, also Langstreckenläufer auf nicht asphaltierten Straßen, insbesondere im Bergland. Was fasziniert Sie am Trailrunning?
Kobler: Der Reiz der Natur und vor allem der Berge. So unmittelbar und intensiv wie beim Trailrunning entdeckt und erlebt man seine Umgebung sonst kaum. Das Laufen im ständig abwechselnden Gelände wird auch für den Kopf nie langweilig – auf der Straße sieht das für mich zumindest anders aus. Manchmal ist es wirklich sehr anstrengend, aber dann stehst du irgendwann erschöpft und atemlos auf dem Gipfel, blickst umher und dann weißt du wieder genau, warum du das hier machst. Auch die wechselnde Beanspruchung gehört hier für mich dazu. Der Untergrund erfordert eine ständige Aufmerksamkeit und Konzentration. Auf der Straße läuft man einfach vor sich hin, während man auf Trails immer den direkten Kontakt zur Natur hat, spätestens wenn man mal eine Wurzel oder einen Stein übersehen hat.

Seit wann betreiben Sie diesen Sport?
Seit 2014 . Ich war nie ein Freund des Laufens, bis ich Trailrunning für mich entdeckt habe.

Bei wie vielen Trailruns sind Sie schon gestartet?
Mittlerweile bei sechs. Vier Mal beim Traunsee Bergmarathon, davon drei Mal die Halbdistanz Gmunden-Ebensee über 30 Kilometer und 2.500 Höhenmeter und einmal die Gesamtstrecke Gmunden-Gmunden über 70 Kilometer und 4.500 Höhenmeter. Dann zwei Mal den Hochkönigman Marathontrail (50km, 3.300hm). Heuer sind noch zwei bis drei Bewerbe geplant. Am 6. Juli wartet mein Saisonhöhepunkt – der Traunsee Bergmarathon.

Von welchen Distanzen sprechen wir hier?
Beim Traunsee Bergmarathon zum Beispiel gilt es 70 Kilometer und 4.500 Höhenmeter zu absolvieren – anders ausgedrückt entspricht das einer Strecke von ca. 1,7 Marathons und 3,6 Besteigungen des Traunsteins über den Naturfreundesteig – da geht's ordentlich zur Sache.

Bei allen ins Ziel gekommen?
Bis jetzt konnte ich noch alle Bewerbe finishen. Bei derartig hohen Beanspruchungen sowie langen Distanzen kann aber immer etwas passieren, vor allem im alpinen Gelände. Letztes Jahr bekam ich zum Beispiel beim Traunsee Bergmarathon auf ca. halber Strecke (nach 32km und 2.700hm) massive Seitenstechen, die bis zum Ziel auch nicht mehr weggingen. Hier ist mentale Stärke und Durchhaltevermögen dann gefragt.

Was ist die besondere Herausforderung am Trail-Berglauf im Vergleich zu „gewöhnlichen“ Marathons?
Im Vergleich zu einen Straßen-Marathon ist ein Bergmarathon unrhythmischer. Es geht mal steiler, mal flacher bergauf und bergab, der Untergrund wechselt ständig. Gerade Passagen sind meistens die Ausnahme. Man benötigt deutlich mehr Kraft in den Beinen um zum Beispiel 4.500 Höhenmeter überwinden zu können. Man bewegt sich teilweise auf alpinen und ausgesetzten Steigen, hier ist höchste Vorsicht geboten. Bergabpassagen sind technisch sehr anspruchsvolle Abschnitte im Rennen, die auf Grund der Müdigkeit sehr schnell zum Verhängnis werden können – stürzen ist hier einfach verboten. Die Wettkampfdauer liegt auch deutlich über einem normalen Marathon. Ich habe schon einige sehr gute Marathonläufer bei Bergmarathons scheitern gesehen – meiner Meinung nach ist ein Bergmarathon mit einem Marathon im flachen nicht zu vergleichen.

Wie trainieren Sie für anstehende Wettkämpfe? Wie sieht Ihr Trainingspensum pro Woche aus?
Ich komme eigentlich nie wirklich aus dem Training. Jede freie Minute verbringe ich in den Bergen, im Winter tausche ich halt meine Laufschuhe gegen Tourenski. Heuer habe ich bereits 41.000 Höhenmeter und 800 Kilometer in den Füßen. Vor Wettkämpfen gibt es dann schon ein verschärftes Programm. Ich versuche über den Winter speziell Grundlagenausdauer zu trainieren. Je näher der Wettkampf rückt, desto mehr Höhenmeter werden absolviert. Da kann es schon mal sein, dass ich zwei Maö den Feuerkogel rauflaufe. Acht bis 12 Wochen vor einem Wettkampf werden nach und nach auch längere Einheiten (25km und 2.200hm) eingebaut. Grundsätzlich trainiere ich ca. vier Mal pro Woche.

An wie vielen Trailruns im Jahr nehmen Sie teil?
Heuer habe ich bereits den Hochkönig Marathontrail (50km, 3.300hm) absolviert. Geplant sind neben den Traunsee Bergmarathon noch zwei bis drei weitere.

Der Schwierigste?
Eindeutig der Traunsee Bergmarathon bis jetzt. Start ist um 3 Uhr früh in Gmunden. Es geht einmal rund um den Traunsee. Dabei sind der Grünberg, Traunstein, Spitzelsteinalm, Feuerkogel, Grasberg und Gmundnerberg zu überwinden. Dieser Lauf verlangt einem alles ab.

Was sind Ihre Ziele für den heurigen Traunsee Bergmarathon?
Gesund im Ziel anzukommen, steht für mich ganz klar immer an erster Stelle. Sollte alles passen, würde ich mich natürlich über eine schnellere Zeit als im Vorjahr (10h, 59min) freuen. Hoffentlich spielt das Wetter auch mit.

An welchem Trailrun möchten Sie unbedingt einmal teilnehmen?
Der Großglockner Ultratrail würde mich schon sehr reizen. Vielleicht geht es sich dieses Jahr aus.

Beim Traunsee Bergmarathon startet Philip Kobler 2019 bereits zum fünften Mal. Sein Ziel: Gesund ins Ziel kommen und die Zeit vom Vorjahr unterbieten. | Foto: Kobler
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