Hobbyhandwerker
Schardenberger bastelt seit 50 Jahren Eisstöcke

- Der Holz-Eisstock hat wieder Renaissance: Sepp Pichlers großes Hobby ist Eisstockdrechseln und das seit genau 50 Jahren.
- Foto: Franz Gruber
- hochgeladen von David Ebner
Der Holz-Eisstock feiert Renaissance – darüber freut sich auch der Schardenberger Hobbykünstler Josef Pichler.
SCHARDENBERG. Und zwar drechselt der Schardenberger seit 1974 – also seit 50 Jahren – Eisstöcke. Dazu verwendet Pichler vorwiegend das rare Birnbaumholz von Bauern aus der Umgebung. Aber auch Linde und Pappel sind dafür geeignet. Der Stutzel (Griff) ist aus Esche oder Birke. Der Eisenring wird schwarz lackiert. Da sich Eisstockschießen in letzter Zeit wieder verstärkter Beliebtheit erfreut, hat der 78-jährige Pensionist momentan quasi einen Fulltime-Job zu erledigen.
Männerstock wiegt exakt 5,15 Kilogramm
Wie Pichler sagt, wiegt ein Männerstock exakt 5,15 Kilogramm, ein Damengerät bringt zwischen 3,80 und 4,20 Kilo auf die Waage. Drechselbank, Bandsäge, Hobelmaschine und Kreissäge sowie gut geschliffene Drechselmesser gehören zum Werkzeug des leidenschaftlichen „Holzwurms“. Besonderen Wert legt Pichler auf verleimte Hölzer. Diesen müssen trocken und gut abgelagert sein. Für einen Holz-Eisstock mit geschliffener, gewachster und polierter Oberfläche, farblos oder bunt lackiert, braucht der Hobbydrechsler bis zu vier Stunden.
Vom Eisstock zum Schnapskarussell
Seit ein paar Jahren fertigt der 78-Jährige auch Schnapskarusselle mit findigem Drehgriff an. Hier gehören neben Zirben- auch Lärchen-, Fichten-, Birnen- und Kirschbaumholz zu seinen Werkstoffen. "Auf Wunsch werden die hochprozentigen Rondelle auch dunkel gebeizt und mit Inschriften verziert oder eingebrannt", so Pichler. Das Schnapskarussell gibt's für verschiedene Flaschengrößen. Pro Schnapskarussell braucht der Hobby-drechsler einen Tag. Übrigens: Brotdosen aus Zirbenholz, hier soll angeblich das Brot länger frisch bleiben, runden Pichlers Drechselarbeiten ab.
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