Froschauer GmbH
Daten aus dem Kuhstall verwerten
Eine Vorreiterrolle hat die Landwirtschaft in den Bereichen Digitalisierung und Automatisierung.
ESTERNBERG. "Hier hat es schon in den späten 80er Jahren mit digitalen Fütterungssystemen begonnen, als Digitalisierung für die meisten noch ein Fremdwort war", meint Engelbert Froschauer. Egal, ob GPS-gesteuerte Erntemaschinen, Düngung und Unkrautbekämpfung mit Drohnen, automatisiertes Melken oder Füttern von Nutztieren – im landwirtschaftlichen Bereich werden technische Neuerungen besonders schnell implementiert. Froschauer Metalltechnik in Esternberg vertreibt die dazugehörige Technik, zum Beispiel Melkroboter. Das Service-Team der Firma betreut Landwirte auf deren Höfen.
Eine Frage der Prioritäten
Dank modernster Technik kann der Landwirt mit einem Blick aufs Handy sagen, wann die Kuh zuletzt im Roboter gemolken wurde, ob ihre Milchqualität in Ordnung ist oder ob sie erhöhte Temperatur hat. Nur massenhaft Daten zu sammeln ist laut Froschauer jedoch zu wenig. "Vielmehr geht es darum, die Daten zu strukturieren, damit man daraus die richtigen Schlüsse ziehen kann", erklärt Froschauer. Smart Farming heißt der Trend, der sich längst nicht mehr nur auf Ackerbau, sondern auch auf die Innenhofwirtschaft erstreckt. Anstrengenden und wiederkehrenden Arbeiten wie etwa Melken, Füttern und Entmisten werden schon heute und zukünftig immer mehr automatisiert, ist sich Froschauer sicher. Das bringt Landwirten insbesondere zeitliche Flexibilität.
"Automatisierung ist vor allem eine Frage der Prioritäten. Dadurch wird dem Landwirt Arbeit abgenommen. Er wird dabei mehr zum Manager seiner Herde und seines Betriebes. Die Automatisierung in einem Stall ist nicht dieselbe wie in einem Industriebetrieb, schließlich haben wir es hier mit Lebewesen zu tun, die immer wieder anders reagieren." Engelbert Froschauer
Dass manche bei zu viel Technik im Stall skeptisch werden, sieht er gelassen. "Für die Qualität von landwirtschaftlichen Produkten und das Wohlergehen von Mensch und Tier ist viel entscheidender, wie wir grundsätzlich mit Boden, Umwelt und Ressourcen umgehen", meint Froschauer.
Industrie 4.0 – und neue Geräte zur Reitplatzpflege
Automatisierung und Digitalisierung sieht Froschauer auch im eigenen Unternehmen als unausweichlich. „Wir haben gerade ein Digitalisierungsprojekt Industrie 4.0 im eigenen Unternehmen abgeschlossen. Dabei ging es um Digitalisierung, Vernetzung und Auswertung der Abläufe von der Konstruktion bis hin zur Fertigung", erklärt der Firmenchef. Ein weiterer Schwerpunkt war dabei die möglichst papierlose Fertigung. Fertigungsunterlagen und Zeichnungen stehen den Mitarbeitern auf Bildschirmen am jeweiligen Arbeitsplatz zur Verfügung.
Zudem ist die Froschauer GmbH in ein weiteres Geschäftsfeld eingestiegen. In Kooperation mit namhaften Reitplatzbau-Unternehmen wurden Bahnplaner zur professionellen Pflege von Reitplätzen entwickelt. "Zu unseren Kunden zählt unter anderem die Spanische Hofreitschule und das Magna Racino", betont Froschauer. Unter dem Markennamen "terraplan" werden die Geräte seit neuestem auch in der Schweiz, Südtirol und Deutschland vertrieben.
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