In der Backstube daheim
Valentina Schachinger ist Bäckermeisterin mit Leib und Seele und geht vielleicht bald auf Reisen.
SUBEN. Sie ist das Vorzeigetalent in der Bäckerlehre im Bezirk Schärding. Nach zahlreichen Erfolgen in Lehrlingsbewerben, machte Valentina Schachinger 2014 ihren Meister. Und: Im Vorjahr durfte sie sogar zur Weltmeisterschaft der Berufe nach Brasilien reisen.
Bezirksrundschau: Gleich mal Hand aufs Herz: Hat dir das frühe Aufstehen als Bäckerin nie etwas ausgemacht?
Valentina Schachinger: Ganz und gar nicht. Ich sehe das eher als Vorteil. Denn ich arbeite in der Nacht und kann einen Teil des Vormittags und den Nachmittag für meine Freizeit nutzen. Außerdem mag ich die Ruhe, die eine Arbeit in der Nacht mit sich bringt.
Du bist quasi in der Backstube aufgewachsen. Denkst du, du hättest den Beruf auch gewählt, wenn das nicht so gewesen wäre?
Ja auf jeden Fall. Der Beruf ist wirklich sehr interessant. Ich liebe es, mich kreativ und handwerklich zu betätigen.
Was macht dir am meisten Spaß – das Ausprobieren oder das Traditionelle?
Ich backe gerne Semmeln und Brot, entwickle aber auch immer wieder neue Rezepte.
Zum Beispiel?
Bei uns in der Bäckerei gibt's ein Dickelbrot und ein Maisbrot von mir.
Auf was legst du beim Backen besonders Wert?
Wir arbeiten rein mit Naturprodukten und verwenden niemals Fertigmischungen – also weg von der Industrie und die Qualität immer mehr steigern. Wir sind halt ein kleiner Handwerksbetrieb.
Warum möchtest du Jugendlichen eine Lehre als Bäcker ans Herz legen?
Weil es ein sehr abwechslungsreicher Beruf ist. Und: Man packt mit den eigenen Händen an und sieht am Ende das Ergebnis. Ich selbst bin mit Leib und Seele Bäckerin und würde mich freuen, wenn sich wieder mehr Jugendliche für diesen Beruf entscheiden möchten.
Du bist 2015 für Österreich bei den WorldSkills in Sau Paulo angetreten. Wie war es für dich, bei diesem internationalen Wettbewerb dabei zu sein?
So etwas erlebt man nur einmal im Leben. Ich konnte so viele Eindrücke sammeln und von den anderen Teilnehmern lernen. Denn ein Bäcker aus Russland und einer aus Amerika arbeitet ganz anders als wir hier in Österreich. Ich konnte so sehr viele Kontakte knüpfen.
Also planst du bereits deine Reise zu einem Wettbewerbskollegen?
(lacht) Ja so in etwa. Ich möchte gerne in der nächsten Zeit reisen. Wohin es gehen soll, weiß ich noch nicht genau, vielleicht nach Italien. Ich würde gerne verschiedene Betriebe kennen lernen. Denn in jeder Backstube wird anders gearbeitet. Das ist auch innerhalb Österreichs so.
Was kommt nach den Auslandseinsätzen auf dich zu?
Mein Bruder und ich werden, wenn die Zeit dafür kommt, den Betrieb unserer Eltern übernehmen. Wir sind ein gutes Team. Denn er ist der Denker und ich die Handwerkliche. Aber das hat Zeit. Derzeit steht meine Weiterbildung im Fokus. Man soll ja nie auslernen.
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