"Kunden nie mit einem Nein gehen lassen"

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SCHÄRDING (kpr). Im Interview spricht die Rainbacherin über große Veränderungen und darüber, warum ihr Geradlinigkeit das Wichtigste ist.

BezirksRundschau: Frau Koller, mit welchen Gefühlen treten Sie nun den Ruhestand an?

Koller: Jetzt ist der optimale Zeitpunkt dafür. Den ersten Pensionsstichtag hätte ich schon vor fünf Jahren gehabt. Ich bin geblieben, weil es mir einfach sehr viel Spaß gemacht hat und ich mit dem tollen Team sehr gut zusammen gearbeitet habe. Beim AMS herrscht eine große Wertschätzung gegenüber älteren Mitarbeitern.

Wie blicken Sie auf die vergangenen 42 Jahre zurück?

Es gab einige große Veränderungen. Als ich begonnen habe, war das AMS noch eine Arbeitsmarkt-Behörde. Später wurde es in eine Arbeitsmarktverwaltung und schließlich in das moderne Dienstleistungsunternehmen AMS umgewandelt.

Welche war die größte Herausforderung?

Der Wandel zum AMS. Mit dieser Umstellung ging eine große Verunsicherung einher. Die Mitarbeiter wurden vor die Wahl gestellt, weiter im Beamtentum zu arbeiten oder in den Kollektivvertrag umzusteigen. Ich wählte letzteres. Außerdem bekamen wir mit dem Wandel auch Zielvorgaben gesetzt. Eine monatliche Auswertung hat dann unsere Arbeit reflektiert. So wussten wir im Team immer, wo wir stehen. Das war eine Bereicherung.

Wie sahen Ihre Tätigkeitsbereiche im AMS aus?

Ich war Leiterin des Service für Unternehmen, stellvertretende Leiterin des AMS und Frauenreferentin. Meine Aufgaben waren neben Beratungen, Kursplanungsarbeiten, Budgetplanung und Controlling. Außerdem betreute ich die Stiftungsagenden, also Outplacement, wie Konkurse oder Firmenschließungen und Implacement, gezielte Personalschulung für einen Bereich.

Welche Tipps geben Sie Ihren Nachfolgern mit auf den Weg?

Kundenorientierung ist das wichtigste. Und bei Beratungen unbedingt an die Richtlinien halten. Ausnahmen sollten nur bei extrem benachteiligten Kunden zugelassen werden. Grundsätzlich gilt: Kunden nie mit einem "Nein" gehen lassen. Man muss es begründen und Alternativen anbieten. Außerdem: Trifft man einmal eine Entscheidung, muss man dahinter stehen. Ein Fall von mir kam vor ein paar Jahren sogar ins Fernsehen. Trotz Intervention von hoher Stelle, bin ich nicht von meiner Entscheidung abgewichen.

Wie geht es nun im Ruhestand weiter?

Ich freue mich über die gewonnene Freizeit und werde sie für Familie und Hobbys nutzen. Außerdem will ich weiterhin aktiv sein im sozialen Bereich. Ich habe eine Ausbildung zur Hospizbegleiterin gemacht.

Die Nachfolger

Rudolf Zweimüller, Leiter des Service für Arbeitssuchende, wurde zum stellvertretenden Leiter des AMS Schärding bestellt. Roman Stockmayr ist nun Abteilungsleiter des Services für Unternehmen.

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