Lokalmatador siegt bei Tischlermeistergalerie

RIEDAU. Jedes Jahr im Herbst zeigt das Holz- und Werkzeugmuseum Lignorama die besten Meisterstücke frischgebackener Tischlermeister aus ganz Österreich. Vergangenen Freitag, 11. Oktober, wurden die Gewinner der diesjährigen "Tischlermeistergalerie" prämiert. Lokalmatador Alexander Haas aus St. Roman überzeugte mit seinem "sliding desk" die Jury und setzte sich gegen 13 weitere begabte Handwerker durch. Sein Meisterstück, ein freitragender Schreibtisch, ist "ganz hohe Handwerkskunst in aktuellstem Design", betonte Museumsleiterin Cornelia Schlosser bereits im Vorfeld. Mit ihren Meisterstücken bei der Jury punkten konnten aber auch Nathanael Martin aus Vorarlberg sowie Markus Krampl aus Graz. Doch nicht nur die Jury, auch das Publikum hatte die Möglichkeit, sein liebstes Meisterstück zu wählen. Hier machte die einzige Tischlermeisterin unter den Nominierten das Rennen: Julia Nußbaummüller aus Yspertal in Niederösterreich überzeugte mit ihrem Schmuckkasten "Par' Strass". Die Geldpreise in Höhe von 800, 600 und 400 Euro wurden von der Firma Leitz aus Riedau gesponsert.
Die Tischlermeistergalerie kann noch bis 27. Oktober, jeweils Freitag, Samstag und Sonntag von 10 bis 17 Uhr sowie nach Voranmeldung besucht werden. Infos auf www.lignorama.com

Platz 1: "sliding desk" von Alexander Haas aus St. Roman
Nur mit einem aus massivem Eichenholz gefertigten Fuß ist die zwei Meter lange Tischplatte mit dem Boden verbunden. Für die notwendige Stabilität sorgt die integrierte Eisenplatte, die sich in der Bodenplatte fortsetzt. Graphitgrau einbrennlackiert liegt sie wie ein Schatten unter der Tischplatte. Diese Schattenwirkung setzt sich im ebenfalls graphitgrauen, schiefwinkeligen Rollcontainer fort.

Platz 2: "Am laufenden Band" von Nathanael Martin aus Raggal, Vorarlberg
Auch sein Schreibtisch benötigt Eisenverstärkung, um den Entwurf folgen zu können. Wie ein Band zieht sich das schlichte Eichenholz in verwegenen Winkeln zwei Mal um die Grundform. Die Eisenverstärkung bleibt hier völlig unbemerkt.

Platz 3: "The barcode" von Markus Krampl aus Graz
Harmonisch wirkt hier die Kombination aus Eschen- und Nussholz. Der Zweck des Meisterstückes soll auf den ersten Blick verborgen bleiben: Angeordnet wie die Striche eines Barcodes decken Eschenholzrahmen die Fugen der Frontspalten ab. Die Rahmen sind leicht beweglich und geben den Zugriff auf die Schranktüren frei.

Publikumswertung: "Par' Strass" von Julia Nußbaummüller aus Yspertal, Niederösterreich
Das Meisterstück ist ein elegantes, feminines Möbel aus Satinnussholz. Ganz bewusst setzt die junge Meisterin einen weiblichen Kontrapunkt in der männerdominierten Branche.