Stephanie Coleman
Sie hat den Stress unter Kontrolle

- Stephanie Coleman ist Unternehmensberaterin und lebt in Vichtenstein.
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- hochgeladen von Judith Kunde
Stephanie Coleman aus Vichtenstein coacht Mitarbeiter und Führungskräfte, wie sie besser mit Stress umgehen lernen.
VICHTENSTEIN (juk). "Emotionen haben den stärksten Hebel", ist sich Stephanie Coleman sicher. Die Unternehmensberaterin aus Vichtenstein coacht mit ihrem Programm "Mastering Emotions" Arbeitnehmer und Führungskräfte, wie sie besser mit Stress umgehen können. Zu ihren Kunden zählen zum Beispiel die Hypo Vereinsbank oder Voest Alpine – manche der Seminare finden sogar in Colemans Privatwohnsitz in Vichtenstein statt. "Die Abgeschiedenheit und die Nähe zur Natur schätzen viele Teilnehmer als Kraftquelle." Denn zunächst sei Stress vor allem ein chemischer Prozess – schon allein, wenn man diesen versteht, sei viel gewonnen. Stress werde durch einen äußeren Reiz ausgelöst.
Böse E-Mail oder Kritik
Im Kontext Beruf kann das zum Beispiel ein schwieriges Telefonat, eine böse E-Mail oder Kritik an einem Vorhaben oder einer Leistung sein – all das löst im ersten Moment Emotionen aus und verleitet zur schnellen Reaktion. Hier rät Coleman, nicht dem ersten Impuls nachzugeben, sondern etwas Zeit vergehen zu lassen. Schließlich sollte man nicht aus einer verteidigenden Haltung reagieren, sondern klar denken und auf alle zur Verfügung stehenden Informationen zugreifen. Dabei hat Stress durchaus positive Seiten, versetzt er Körper und Geist doch in höchste Leistungsbereitschaft. Aber hat der Mensch heute wirklich mehr Stress oder ist es gefühlter Stress? "Natürlich muss man das ernst nehmen – schließlich leiden die Leute wirklich. Burnout bildet man sich nicht ein", meint Coleman. "Arbeitnehmer werden heute immer ein klein bisschen mehr gefordert, als sie leisten können – und müssen lernen, damit umzugehen." Denn die Arbeitsbelastung steigt – für den Einzelnen und in der Weltwirtschaft.
Auch Führungskräfte oft orientierungslos
Und auch Führungskräfte sind in einer Welt, die immer komplexer wird, selbst oft orientierungslos. "Früher hatten Firmen Fünf- oder Zehn-Jahrespläne – so etwas gibt es heute schon gar nicht mehr." Um stressresistenter zu werden, lautet Colemans Devise: Weniger Perfektion, dafür lieber Stimmigkeit. "Was will ich? Was will mein Gegenüber? Wenn man sich dessen bewusst ist, fällt es leichter, eindeutige Signale zu senden – und Kollegen und Mitarbeiter verstehen, was man möchte." In konkreten Stresssituationen helfen Atemtechniken oder Konzentrationsübungen weiter. Und in welcher Situation ist selbst ein "Stress-Profi" gestresst? "Wenn ich als Laie Gitarre spiele. Mein Mann ist Dirigent und hört jeden falschen Griff."


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