Neuer Stall in Otterbach: "Kuhlste" Lehrwerkstätte weit und breit

Trotz modernster Anlagen fehlt im neuen Stall ein Melkroboter. Laut Direktor Wolfgang Berschl sollen die Fachschüler das konventionelle Melken per Hand lernen. | Foto: FS Otterbach
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  • Trotz modernster Anlagen fehlt im neuen Stall ein Melkroboter. Laut Direktor Wolfgang Berschl sollen die Fachschüler das konventionelle Melken per Hand lernen.
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ST. FLORIAN. Otterbach ist die einzige Landwirtschaftsschule in Oberösterreich mit einem Lehr- und Versuchsstall – und weiß diesen auch zu nutzen. Mit Schulbeginn startete der Praxisunterricht im neuen Milchviehstall. Viehpflege, Klauenpflege, Fitting und Styling, Abrichten, Fütterung, Haltung, Zucht und Tiergesundheit stehen nun mit auf dem Stundenplan der Fachschüler.

"Alle vom ersten bis zum dritten Jahrgang und auch alle Erwachsenen, die die Abendschule absolvieren, haben Praxisunterricht im neuen Stall", berichtet Fachschuldirektor Wolfgang Berschl. Darüber hinaus müssen die Schüler einen "Stalldienst" verrichten. Heißt konkret? "Eine Gruppe übernimmt morgens und abends – 6 und 17 Uhr – die Fütterungs-, Melk- und Einstreuarbeit", erklärt Berschl.

Melken: Im Otterbacher Stall übernehmen Roboter nicht die Arbeit

Im Stall haben 50 melkende und etwa zehn trockenstehende Kühe Platz gefunden. Hauptsächlich ist laut Berschl die Rasse Fleckvieh aufgestallt. Für Lehrzwecke sind aber auch Schwarzbunt-Kühe und Braunvieh vertreten. Beim Melken müssen die Schüler selbst Hand anlegen. Denn trotz der modernen Ausstattung des Stalls, wurde bewusst auf einen Melkroboter verzichtet. Und zwar aus ganz pragmatischen Gründen: "Das konventionelle Melken und das Verständnis für den Melkvorgang ist auch in Zeiten des Melkroboters für zukünftige Landwirte wichtig", erklärt Berschl. "Denn es wird immer wieder Problemkühe geben." Den Umgang mit den Tieren zu lernen, stehe grundsätzlich an erster Stelle. "Wir sind eine Bildungseinrichtung nicht nur das Hirn, sondern für Herz und Hand", beschreibt Berschl. Nicht umsonst werden dem Umgang mit Tieren ein therapeutischer Effekt zugesprochen.

Praxisunterricht für die ganze Region

Rund eine Million Euro stellte Agrarlandesrat Max Hiegelsberger für den Bau des Milchviehstalls zur Verfügung. "Dieser Betrag konnte sogar unterschritten werden", freut sich Berschl. Die Bewirtschaftung des Stalles ermöglicht eine Zusammenarbeit mit dem Fleckviehzuchtverband Inn- und Hausruckviertel (kurz FIH). Dieser stellt das Grundpersonal zur Verfügung. Schon seit 2006 arbeiten Schule und FIH zusammen. Gemeinsam wird die 60 Hektar große landwirtschaftliche Nutzfläche der Schule bewirtschaftet.

"Mit dem neuen Stall sind wir ein Ausbildungszentrum für die zukünftigen Rinderhalter aus der ganzen Region", freut sich Berschl. Denn ihm zufolge absolvieren nicht nur die Otterbacher Schüler, sondern auch alle anderen landwirtschaftlichen Fachschulen Oberösterreichs die Tierhaltungs- und Melkpraxis in Otterbach.

Trotz modernster Anlagen fehlt im neuen Stall ein Melkroboter. Laut Direktor Wolfgang Berschl sollen die Fachschüler das konventionelle Melken per Hand lernen. | Foto: FS Otterbach
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