Alle an einem Tisch
Großes Treffen der Landwirte in unserer Region

- Die Landeskammerräte Hubert Buchinger, Josef Handl und UBV-Obmann Herbert Hochwallner im Gespräch mit Kammerpräsident Nationalrat Johannes Schmuckenschlager und Kammerdirektor Franz Raab sowie dem Fraktionsführer des NÖ Bauernbundes, Landeskammerrat Andreas Ehrenbrandtner
- Foto: Unabhängiger Bauernverband
- hochgeladen von Roland Mayr
Vertreter des Bauernbundes, der Landwirtschaftskammer und des Unabhängigen Bauernverbandes diskutierten wichtige Themen.
REGION. Auf der NÖ Landwirtschaftskammer trafen Landeskammerräte des Unabhängigen Bauernverbandes (UBV), wie Hubert Buchinger, Josef Handl oder Herbert Hochwallner auf den Kammerpräsidenten Nationalratsabgeordneten Johannes Schmuckenschlager und Kammerdirektor Franz Raab sowie dem Fraktionsführer des NÖ Bauernbundes, Landeskammerrat Andreas Ehrenbrandtner zusammen, um in letzter Zeit aufgekommene Unstimmigkeiten in einem Arbeitsgespräch zu beseitigen.
Heiße Diskussionen
Es wurden Themen wie die Geschäftsordnung, das NÖ Jagdgesetz, das EU-Renaturierungsgesetz oder auch die Problematik der Biodiversität am Acker und Grünland sowie ein Sonderstatus für Grünland abgehandelt.
Weiters standen die Arbeit der Landjugend und Bäuerinnen, der EVN-Strompreis, aber auch die Bewirtschaftung und Nutzung öffentlicher Agrarflächen auf dem Programm. Dieses derzeit im Zusammenhang mit dem Sonnenweiher Grafenwörth aktuelle Thema birgt politische Brisanz in sich, spielen doch bei den Gemeinden generell der Grundverbrauch und die großzügige Versiegelung von Agrarflächen, aber auch die damit verbundene Ernährungssicherheit eine eher untergeordnete Rolle.
Auch die Probleme rund um die Errichtung von Kleinbiogasanlagen wurden diskutiert. In dem sehr wertschätzend und konstruktiv geführten Gespräch wurden zudem das Güllemanagement, sowohl die Aufbereitung wie auch die Ausbringung im Grünland näher thematisiert. Die durch den „Green Deal“ der Europäischen Union geforderten neuen Auflagen zur Reduktion von Treibhausgasen und Feinstaub hinterlassen laut UBV bereits beim Start der Maßnahmen überbordende Kosten und Aufwendungen für Grünland- und auch Ackerbaubetriebe.
Gülleausbringung und Biogasanlagen
"Die technische Lösung zur Einhaltung der Emissionen durch bodennahe Gülleausbringung und Separierung ist im Deckungsbeitrag trotz Förderung bei weitem zu teuer. Durch die klimatische Trockenheit kommen Futterverunreinigungen durch teils mitwachsende Güllewürste noch hinzu, was eine existenzbedrohende Mischung für Grünland- und Futterbaubetriebe bedeutet“,
meint Landeskammerrat Josef Handl.
Im Rahmen des Gesprächs wurde auch eine einfache Alternative zur technischen Umsetzung präsentiert, die den bio-chemischen aeroben Umbau mit all deren Vorteilen für das Grünland aufzeigte. Grünland- und Futterbaubetriebe könnten so ohne Gülleseparierung und bodennaher Gülleausbringung – frei entscheiden und unter Berücksichtigung der jeweiligen örtlichen Gegebenheiten – das betriebliche Güllemanagement weiter anwenden und justieren.
Der UBV schlug auch die Bildung einer Arbeitsgruppe gemeinsam mit Grünlandexperten der Landwirtschaftskammer vor, um diesbezüglich neue Wege auszuloten.
Kleinbiogasanlagen sollten endlich nach dem Schweizer Vorbild gebaut werden können, wobei 50 Prozent der Investitionskosten vom Staat übernommen werden und ein inflationsangepasster Einspeisetarif von ca. 30 Cent garantiert wird. Durch die kurzen Transportwege von Material (Biomasse – Strom und Wärme – Wirtschaftsbiodünger) wäre eine derartige Lösung auch ökologisch sowie ökonomisch äußerst sinnvoll.
Zum Aufzeigen der Probleme durch die Schleppschuh- und Schleppschlauchausbringung und der Ergebnisse von behandelter und unbehandelter Gülle findet am 10. August um 19 Uhr bei Landeskammerrat Josef Handl in Hörmannsberg bei Oberndorf an der Melk eine Feldbegehung statt.
Mehr Infos auf ubv.at
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