Schloss Weinzierl huldigt den Klassikkomponisten
Haydn, Mozart, Prokofjew: Das jährliche Musikfest widmet sich den größten Namen. Doch wer ist am beliebtesten?
WEINZIERL (ES). Professor Rudolf Bretschneider stellt fest: "Hier in Schloss Weinzierl ist mein Lieblingskomponist Joseph Haydn" und spielt auf den Umstand an, dass Haydn eben hier in Wieselburg-Land zwischen 1755 und 1757 gastierte. Seiner Gattin, der großen Mentorin des Musikfestes in Schloss Weinzierl, Gloria Bretschneider, ist der dankbare Umstand geschuldet, dass nun jährlich dem Haydn musikalisch gedacht wird.
Seit dem 200. Todesjahr von Haydn (2009) trägt Weinzierl das Musikfest aus und spielt so auch weitere Klassik-Lieblingen wie Bach und Mozart auf. Letzterer ist in den Augen von Filicitas Castell und Bürgermeister Karl Gerstl nach wie vor der größte aller Komponisten unserer Bundesrepublik.
Karl Gerstl hierzu: "Mozart ist der Überösterreicher! Man assoziiert ihn weltweit mit Wien, mit Salzburg, mit Österreich."
Doch auch Johann Sebastian Bach gefällt. Vor allem mag ihn der Künstler Bertram Castell, der im Zuge des Musikfests in einer Vernisage seine Werke als Sonderausstellung präsentierte: "Mein Lieblingskomponist ist Bach. Er ist für mich der Größte, da er äußerlich seine Einfachheit und Bescheidenheit veranschaulichte und in seiner Musik kolossal-intellektuell Hirn und Herz zu berühren verstand."
Haydn im Schloss Weinzierl - ein Einblick in die Geschichte unserer Region
Als Haydn zwischen 1755 und 1757 auf Einladung des Edlen von Fürnberg nach Weinzierl kommt, ist er ein junger Mann von Mitte zwanzig Jahren.
Dieser frühe Lebensabschnitt ist aber nicht prägend für das allgemeine Haydnbild, das wir heute mit dem Komponisten verbinden: Wir assoziieren weit eher den reifen Mann, den vielbeschäftigten Kapellmeister bei Fürst Esterházy, den weltberühmten Komponisten oder den vielgeliebten und geehrten alten Mann, der eben seine großen Oratorienwerke "Die Schöpfung" und "Die Jahreszeiten" vollendet hat und in seinem Haus in Gumpendorf die vornehmsten Vertreter aus Kunst, Wissenschaft und Politik empfängt.
Für den jungen Joseph Haydn ist es damals aber das erste Mal, dass er einer Einladung zu einem längeren Aufenthalt folgt, die nur ihm persönlich und seiner Arbeit als Komponist und Musiker gilt.
Sicherlich ist es schön für ihn, die liebliche Landschaft des Alpenvorlandes zu genießen und dem Druck der Lebensumstände in Wien für einige Zeit zu entfliegen. Vor allem aber ist es eine völlig neue Situation: Er befindet sich in einem ihm ungewohnten sozialen Umfeld und es werden hohe Erwartungen an ihn gerichtet.
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