Keine Genehmigung für Nest
Ansiedelung zweier Störche in Oberndorf scheitert an Baugutachten
OBERNDORF. Die anmutigen Störche sind vielerorts gern gesehene Gäste und ihre Ansiedlungsversuche werden oft unterstützt. Auch das Storchenpaar, das sich vor Kurzem in der Marktgemeinde Oberndorf an der Melk ansiedeln wollte, wäre willkommen gewesen. Doch hier scheiterte der Nestbau an der viel gerühmten österreichischen Bürokratie.
Baugenehmigung für Nest
"Zwei Störche wollten sich auf einem Gasthaus und einem Wohnhaus neben der Kirche ansiedeln", erzählt der Oberndorfer Robert Hülmbauer. "Viele von der Bevölkerung waren daran interessiert, ihnen ein Nest zu bauen. Doch das Gesetz ist so wahnsinnig." Weil einer der Kamine schon 100 Jahre alt ist, müsste man erst prüfen, ob dieser das Gewicht der Störche aushält. "Da braucht man erst ein statisches Gutachten", wundert sich Hülmbauer. "Und in dem einen Haus wohnt eine ältere Frau, die ist schon über 90. Die will sich das natürlich auch nicht antun."
Ein Nest für Störche bauen, um die Vielfalt der Tierwelt zu fördern, erscheint den Oberndorfern mittlerweile schwieriger als der Bau einer Garage. Auch Klaus Hörhan, der als Bestatter in der Gemeinde arbeitet, hat die Geschichte mitbekommen. "Das ist schon irgendwie skurril", schmunzelt er über den vereitelten Nestbau.
Die Störche haben Oberndorf übrigens schon verlassen.
www.meinbezirk.at
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