Schneechaos 2019
Schneechaos im Ybbstal: Hochkar wurde zum Katastrophengebiet erklärt

Die Straße in Hinterleithen bei Lunz in Richtung Lackenhof musste gesperrt werden.  | Foto: Theo Kust
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  • Die Straße in Hinterleithen bei Lunz in Richtung Lackenhof musste gesperrt werden.
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Die aktuellen Witterungsbedingungen setzen den Gemeinden im Süden des Bezirks Scheibbs stark zu. Von einem Katastrophenfall will man allerdings noch nicht sprechen.

YBBSTAL. Das Hochkar bzw. die Katastralgemeinde Lassing in Göstling an der Ybbs ist am Mittwoch, 9. Jänner am Nachmittag zum Katasrophengebiet erklärt worden.
Die heftigen Schneefälle dauern weiterhin an, für morgen, Freitag, 11. Jänner hofft man auf eine kurzzeitige Entspannung der Situation, denn für Sonntag, 13. Jänner sind bereits die nächsten Schneefälle angesagt.

Katastrophengebiet im Ybbstal

 Die Hochkar Alpenstraße blieb weiterhin gesperrt. Schneefall und umgestürzte Bäume haben die Fahrbahn in der Nacht auf Mittwoch erneut unpassierbar gemacht.
"Wir hatten die drei Kilometer bis zur ersten Gefahrenstelle bereits geräumt, mussten aber jetzt wieder von vorne beginnen. Heute in der Nacht sind am Hochkar ca. 70 Zentimeter an Neuschnee dazugekommen, sodass am Gipfel bereits eine Schneehöhe von dreieinhalb bis vier Metern erreicht wurde. Manche Verwehungen türmen sich aber auch bis zu sechs Meter in die Höhe. Das Hochkar ist über die Mautstraße weiterhin nicht erreichbar. Wir hoffen morgen auf ein Wetterfenster, um Lawinensprengungen durchführen und in weiterer Folge die Straße räumen können", sagt Göstlings Bürgermeister Friedrich Fahrnberger.

Häuser in Lackenhof evakuiert

Auch im Südteil der der Marktgemeinde Gaming bleibt die Situation nach wie vor angespannt.
"Wir mussten in Lackenhof am Ötscher bereits einige Häuser evakuieren lassen. Wir hoffen morgen auf ein besseres Wetter, um Erkundungsflüge durchführen zu lassen. Die Einsatzkräfte geben zurzeit wirklich alles und haben mit der Situation zu kämpfen. Taschelbach und Neuhaus sind nur noch von der Steiermark aus erreichbar", erklärt Gamings Bürgermeisterin Nationalratsabgeordnete Renate Gruber.

"Wir haben zurzeit Winter"

In Lunz am See sind die Einsatzkräfte ebefalls rund um die Uhr im Einsatz und sorgen für Sicherheit auf den Straßen.
"Es ist während der letzten Tage sehr viel Schnee in Lunz gefallen. Von einer Katastrophe zu sprechen, halte ich allerdings für ü´bertrieben. Es ist Winter und in höheren Lagen schneit es manchmal eben etwas heftiger! Aber natürlich macht uns der Schnee zurzeit viel Arbeit und die Räumdienste tun wirklich, was sie können. Manche Straßen sind momentan nur einspurig befahrbar, weshalb ich hier die Bevölkerung um Verständnis bitten möchte. Wir sind an unseren Kapazitätsgrenzen angelangt und hoffen auf eine Entspannung der Witterungssituation. Man sollte auf alle Fälle das freie Gelände unbedingt vermeiden", so der Lunzer Bürgermeister Martin Ploderer.

Und das sagt der Experte

Stephan Vollsinger, Gebietsbauleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung NÖ West gibt Auskunft über die angespannte Witterungssituation.
"Auf der Bezirkhauptmannschaft in Scheibbs wurde ein Krisenstab der Lawinenkommission einberufen, den wir aktiv unterstützen. Die Wildbach- und Lawinenverbauung sorgt für einen dauerhaften präventiven Schutz der Bevölkerung. Über Straßensperren und Lawinensprengungen entscheiden die einzelnen Gemeinden selbst. Das Hochkar wurde ja bereits gestern zum Katastrophengebiet erklärt, weshalb die in Lassing lebenden Menschen bereits evakuiert wurden. Auch in Gaming mussten an der Zellerrain-Bundesstraße die Bewohner aus sieben Häuser evakuiert werden und im Seeautal bei Hollenstein sind manche Häuser nicht mehr erreichbar. In Lunz wurde die Seepromenande gesperrt", so Stephan Vollsinger.
Bei der Wildbach- und Lawinenverbauung in Melk hofft man bis spätestens morgen auf eine Entspannung der kritischen Situation.
"Wir hoffen, am Freitag und Samstag, Helikopterflüge für Sichtungen dun Sprengungen durchführen zu können. Denn bereits am Sonntag könnte es zu einer weiteren Verschärfung der Situation kommen", warnt Vollsinger.

Panikmache ist kontraproduktiv

Aber genau so wie der Lunzer Bürgermeister Martin Ploderer stuft der Experte die Gesamtsituation zwar als kritisch ein, hütet sich aber vor Panikmache: "Mit dem Begriff Katastrophe würde ich vorsichtig sein. Es handelt sich ja eigentlich auch am Hochkar um präventive Evakuierungen, um die Menschen bereits im Vorfeld in Sicherheit bringen zu können. Jetzt heißt es einfach Ruhe bewahren, sich an die Vorgaben der Einsatzkräfte halten und vor allem das offene Gelände zu meiden – sei es zum Spaziehren, Schneeschuh- oder Tourengehen. Denn Sicherheit geht nun vor und unnötige Panikmache ist zurzeit wohl eher kontraproduktiv", führt Vollsinger weiter aus.

Alle weiteren Infos zum aktuellen Schneechaos in Niederösterreich erhält man in unserem Online-Channel

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