Altarweihe Kirche Lackenhof
Das 21. Jahrhundert in den Kirchenraum bringen

Bischof Alois Schwarz und Pfarrer Franz Josef Trondl während der Eucharistiefeier zur Altarweihe in der Kirche Lackenhof. | Foto: Joseph Hofmarcher
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  • Bischof Alois Schwarz und Pfarrer Franz Josef Trondl während der Eucharistiefeier zur Altarweihe in der Kirche Lackenhof.
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„Lackenhof hat einen neuen Haustisch,“

sagte Bischof Alois Schwarz bei der Altarweihe in der Kirche Lackenhof, die am Sonntag zum Heiligen Leonhard, den 6. November gefeiert wurde.

„Mit dem neuen Altar bringen wir das 21. Jahrhundert in den Kirchenraum.“

Es wurden Barocke Bilder und Seitenaltäre sowie der Osterleuchter im Rokoko-Stil erhalten und sorgfältig restauriert. Und nun sei auch ein wirksames Zeichen aus der Gegenwart beigefügt worden.

Altar in die Mitte der feiernden Gemeinde

Ganz am Anfang der Erneuerungsbemühungen stand der Wunsch nach 

„mehr Platz im Altarraum, damit der Gottesdienst stärker in die Mitte der feiernden Gemeinde rückt“,

berichtet Pfarrer Franz Josef Trondl, der für die Pfarren Lackenhof-Neuhaus, Lunz und Gaming zuständig ist. Außerdem sollte der Kircheninnenraum insgesamt heller und freundlicher werden. Nach der Auslotung mehrerer Entwürfe und Konzepte wurde das Projekt unter tatkräftiger Mitwirkung der Kirchenratsmitglieder und der Lackenhofer erfolgreich umgesetzt.

Zeitgenössische Formensprache und Symbolik

Seit 2019 durfte der Gestalter Joseph Hofmarcher das Projekt zur Innensanierung und liturgischen Neuordnung in der Kirche Lackenhof planerisch begleiten. Nach vielen Entwürfen und der Ausarbeitung des Sanierungskonzepts, konnten die Sanierungsarbeiten zu Ostern 2022 beginnen.

„Die erneuerten liturgischen Elemente — Altar und Ambo — bilden nun das Zentrum der Messfeier und ich habe sie in zeitgenössischer Formensprache entworfen,“

erklärt Hofmarcher, der vor dem Lackenhofer Altar bereits einen für Reinsberg und Puchenstuben gestalten durfte. Dieser Altar stelle die Dreifaltigkeit durch seine drei Tischbeine und mit den in drei Schichten verschmolzenen Glasflächen dar. Die verwendeten Materialien spiegeln den Ort wider: Holz stehe für den Waldreichtum. Geschmolzenes Glas bringe den Hausberg Ötscher symbolisch in den Kirchenraum. Das Schmelzglas habe starke Ähnlichkeit zu Eis und Schnee, welche den Berg noch für einige Monate im Jahr bedecken.

„Beim Betreten ist sofort zu spüren, dass der Lackenhofer Kirchenraum nun viel freundlicher ist,“

findet Bürgermeisterin Renate Rakwetz. Der erneuerte Innenraum würde bestimmt wieder viele Messgeher und Besucher anziehen.

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17. Dezember: Wohltätigkeitskonzert in Lackenhof

Eine gute Gelegenheit, den erneuerten Kircheninnenraum in Lackenhof zu erleben, ist am Samstag, 17. Dezember um 18 Uhr. Es werden verschiedene Musikgruppen singen und spielen, unter anderem auch eine Kindergruppe aus Lackenhof.

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[WISSEN]

Liturgische Neuordnung

Die Erneuerung der Liturgie und Messfeier wurde durch das Zweite Vatikanische Konzil (1962 bis 1965) festgelegt. Das wichtigste Dokument daraus ist das Sacrosanctum Concilium (Konstitution über die heilige Liturgie, 1963)1, und es bildet sozusagen das Grundgesetz der Liturgiereform, "hin zu mehr Mitwirkung der Gläubigen, die nun aktiver in den Gottesdienst einbezogen" würden.

Dieser Erneuerung der Liturgie verdankt die römisch-katholische Glaubensgemeinschaft also einige fortschrittliche Entwicklungen zugunsten der Kirchgänger:innen:

  • Messen und Lesungen werden seither in der jeweiligen Volkssprache. Davor wurde vorwiegend in lateinischer Sprache vorgetragen.
  • Damit sollten die Inhalte der Heiligen Schrift den Menschen leichter bekannt gemacht werden.
  • Die Eucharistiefeier wird seither üblicherweise auf einem dem Volk zugewandten geweihten Hauptaltar, meist Volksaltar genannt, abgehalten. Und ein besonderer Ort für die Verkündigung, der Ambo (Lesepult) in Partnerschaft mit dem Altar, soll vorgesehen sein.

Die „Richtlinien für die Gestaltung eines neuen Altares und der übrigen liturgischen Funktionsorte in den Kirchen der Erzdiözese Wien“2 werden auch in der Diözese Sankt Pölten als Leitfaden verwendet. Darin kommen einige Zitate als Begründung für die Freistellung und Volkszuwendung des Hauptaltares:

"Der Altar ist der Tisch des Herrn, auf dem er in Gestalt eines Mahles das Gedächtnis seines Kreuzesopfers gestiftet hat. Er ist der Tisch des österlichen Mahles, um den sich die Christen versammeln(...)"
"
Der Hauptaltar soll den Mittelpunkt des Raumes bilden,so dass die Aufmerksamkeit von selbst auf ihn fällt. Er ist das Zentrum, um das sich die feiernde Gemeinde versammelt." (...)
"Der neue Altar muss frei stehen, sodass der Priester die Eucharistie der Gemeinde zugewandt feiern kann." (...)

Fußnoten/Quellen:
1https://de.wikipedia.org/wiki/Sacrosanctum_Concilium [2022-11-06]
2 https://www.erzdioezese-wien.at/dl/nlLqJKJLOmoOJqx4KJK/altarraumgestaltung_richtlininen_pdf [2011]

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